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MaRess_AP4_11.pdf - Publication Server of the Wuppertal Institute ...

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<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Unternehmensnahe Instrumente und Ansatzpunkte – Finanzwirtschaftliche Instrumente<br />

Leistungsindikatoren gehören insbesondere quantitative Informationen über<br />

Umwelt- und Klimaschutzbelange. Die gesetzlichen Vertreter einer Kapitalgesellschaft<br />

im Sinne des §264 Abs. 2 Satz 3 haben zu versichern, dass nach bestem<br />

Wissen im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses<br />

und die Lage der Kapitalgesellschaft so dargestellt sind, dass ein den<br />

tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, und dass die wesentlichen<br />

Chancen und Risiken im Sinne des Satzes 4 beschrieben sind.“<br />

Die Gesetzesinitiative sollte vom Bundesjustizministerium koordiniert werden, wobei in<br />

den Beratungen das Bundesumweltministerium einzubeziehen ist. Parallel zur Gesetzgebung<br />

sollen entsprechend konkretisierende Publikationen und Informationen zur<br />

ressourcenbezogenen KPI einer interessierten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Direkte<br />

Kosten bei der Umsetzung entstehen nicht, jedoch sind erfahrungsgemäß Auftragsstudien<br />

sowie Expertengespräche/–workshops zu Spezialfragen üblich, sodass hierfür<br />

insgesamt 250.000 Euro angesetzt werden können.<br />

Entwicklung eines neuen Berichtsstandards für Ressourcenaspekte<br />

Um die Qualität der Berichterstattung zu erhöhen, bietet sich eine verstärkte Nutzung<br />

existierender privatwirtschaftlicher Initiativen auf freiwilliger Basis an. Damit jedoch<br />

eine internationale Vergleichbarkeit der Unternehmensberichterstattung gewährleistet<br />

ist, bedarf es langfristig eines international anerkannten Standards. Ein isolierter deutscher<br />

Alleingang, z. B. bei den nichtfinanziellen Leistungsindikatoren, kann allenfalls<br />

als erster Schritt hin zu einer internationalen Harmonisierung verstanden werden.<br />

Wünschenswert wäre eine Standardisierung, die entweder von der ISO-Group oder<br />

der IASB/IASC durchgeführt würde. Allerdings zeigt die Praxis, dass die Erarbeitung<br />

entsprechender Standards langfristiger Beratungsprozesse bedarf.<br />

Aufbauend auf bestehende privatwirtschaftliche Standards und Initiativen, sollte daher<br />

bei den entsprechenden Standardisierungsgremien (z. B. ISO und IFRS) die Erarbeitung<br />

eines international anerkannten Berichtsstandards bezüglich ressourcen- und<br />

klimarelevanter Unternehmensinformationen erfolgen. Von Seiten der Politik gilt es,<br />

einen entsprechenden Diskussionsprozess anzustoßen und ggf. erforderliche fachliche<br />

und finanzielle Kapazitäten zur Verfügung zu stellen. Direkte Kosten bei der Umsetzung<br />

entstehen nicht, jedoch sind erfahrungsgemäß Auftragsstudien zu Spezialfragen<br />

üblich, sodass hierfür insgesamt 250.000 Euro angesetzt werden kann.<br />

Als Vorstufe zu dieser „großen Lösung“, kann zunächst über einen stärkeren Einbezug<br />

von Ressourcenaspekten in die freiwilligen Berichtsstandards (z. B. GRI oder CDP)<br />

nachgedacht werden, allerdings sind hierbei die direkten Einflussmöglichkeiten von<br />

staatlicher Seite sehr begrenzt.<br />

Der Zeitrahmen für diese drei Maßnahmevorschläge hat – wenn man von der erwähnten<br />

Teilumsetzung einmal absieht – einen mittelfristigen Horizont. Erst nachdem entsprechende,<br />

branchenbezogene Leistungsindikatoren mit Ressourcenbezug abgestimmt<br />

und entwickelt wurden, kann eine Anpassung des Handelsrechts in Erwägung<br />

gezogen werden. Realistischerweise ist für die Umsetzung von einer Zeitspanne von<br />

mindestens 2 Jahren auszugehen. Aufgrund fehlender Umsetzungs- und Prüfungspraxis<br />

für die KPI ist eine mehrjährige Übergangsfrist wahrscheinlich, wo die Veröffentlichung<br />

im Lagebericht noch freiwillig erfolgt. Insoweit besteht zwischen den ersten<br />

beiden Vorschlägen sowohl inhaltlich als auch zeitlich ein enger Zusammenhang und<br />

kann somit auch als gemeinsames Maßnahmenpaket verstanden werden.<br />

Seite 49

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