29.07.2013 Aufrufe

MaRess_AP4_11.pdf - Publication Server of the Wuppertal Institute ...

MaRess_AP4_11.pdf - Publication Server of the Wuppertal Institute ...

MaRess_AP4_11.pdf - Publication Server of the Wuppertal Institute ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Seite 8<br />

<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Unternehmensnahe Instrumente und Ansatzpunkte<br />

1 Grundlagen: Zum Verständnis von Wirtschaft, dem Instrumentenbegriff<br />

sowie zur Zieldiskussion<br />

Was sind unternehmensnahe Instrumente? Werden die Unternehmen dabei als Akteure<br />

oder als Zielgruppe verstanden? Und was sind Instrumente? Vorab soll auf einige<br />

Begrifflichkeiten eingegangen werden, vor allem aber das Verständnis von „Wirtschaft“<br />

skizziert werden, auf dessen Grundlage die Arbeiten in diesem Arbeitspaket erfolgen<br />

und Vorschläge entwickelt werden. Es muss an dieser Stelle darauf hingewiesen werden,<br />

dass vom derzeitig realen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen System und den<br />

derzeitig umgesetzten bzw. diskutierten Politikinstrumenten ausgegangen wird und in<br />

diesem Rahmen nach Ansatzpunkten für die Umsetzbarkeit bzw. für eine Verbesserung<br />

der Umsetzung ausgewählter Instrumente in der Praxis gesucht wird. Grundsätzlich<br />

sind auch andere Systeme denkbar; sie bleiben hier aber unberücksichtigt.<br />

1.1 Zum Rahmensystem<br />

Die Aufgabe der „unternehmensnahen Instrumente“ wird nicht in einer Ergänzung<br />

oder Abänderung der wirtschaftspolitischen Ziele auf einer gesamtökonomischen Ebene<br />

gesehen, sondern in der Ausnutzung von Marktmechanismen und Gestaltungsfreiheiten,<br />

die im bestehenden System existieren. Dazu gehört im Sinne einer Rahmengestaltung<br />

ganz entscheidend der Wettbewerb wirtschaftlicher Akteure, der insbesondere<br />

einzelökonomisch effizientes Verhalten zwecks Existenzsicherung fordert,<br />

die konkrete Ausgestaltung aber <strong>of</strong>fen lässt und nicht zwingend vorschreibt. Eine anreizadäquate<br />

Rahmengestaltung, die individuell effizientes Verhalten fördert, kann damit<br />

im Aggregat die Realisierung gesamtwirtschaftlicher Ziele (hier: Ressourceneffizienz)<br />

befördern.<br />

Unternehmen können nur für das unmittelbar verantwortlich gemacht werden, für das<br />

sie auch Handlungssouveränität haben; alles, was nicht in ihrem Kontrollbereich<br />

liegt, muss rational vernachlässigt werden, d.h. dass v.a. Interaktionsergebnisse wie<br />

z.B. Umweltverschmutzung und Ressourcenverknappung nicht in das individuelle Entscheidungskalkül<br />

einfließen, da der individuelle Einfluss auf diese (Interaktions-) Ergebnisse<br />

als sehr begrenzt anzusehen ist, wie sich z.B. im Zusammenhang von individuellem<br />

CO2-Ausstoß und Klimawandel zeigt. Erst nach einer anreizadäquaten Änderung<br />

der Rahmenbedingungen (z.B. EU ETS) ändert sich das individuelle Rationalkalkül,<br />

jedoch nicht aufgrund dessen, dass auf einmal der Klimaschutz per se als bedeutsam<br />

erachtet wird, sondern aufgrund dessen, dass der CO2-Ausstoß bepreist wird und<br />

damit kostspielig werden kann. Somit ist im Allgemeinen nicht davon auszugehen,<br />

dass ein Unternehmen externe Größen wie bspw. das volkswirtschaftliche Abfallaufkommen,<br />

den Klimawandel oder den globalen Ressourcenschwund bei seinen Entscheidungen<br />

berücksichtigt, wenn nicht auch Rückwirkungen auf das Unternehmen<br />

zu erwarten sind.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!