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Seite 16<br />

<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong> „Spezifische Politikansätze zur Ressourceneffizienzsteigerung von IuK-Produkten"<br />

Der Ressourcenverbrauch der IuK spielt vor dem Hintergrund der steigenden gesellschaftlichen<br />

Bedeutung eine sehr wichtige Rolle. Zwischen 2015 und 2024 werden<br />

mehr als 95% der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland, Europa und USA das<br />

Internet und seine Dienste aktiv und regelmäßig nutzen (Münchner Kreis et al. 2009:<br />

17).<br />

Betrachtet man allein den Stromverbrauch der IuK in Deutschland bis 2020 wird dieser<br />

um 20 % auf 66,7 TWh ansteigen. Dies ist vor allem auf einen erhöhten Stromverbrauch<br />

von Rechenzentren sowie von Endgeräten in privaten Haushalten zurückzuführen.<br />

Der Stromverbrauch der Unternehmen und des Kommunikationsnetzes bleibt dagegen<br />

in etwa konstant (BMWi 2009).<br />

Am Beispiel des PC lassen sich zwei gegenläufige Entwicklungen verdeutlichen, die<br />

sich auf den absoluten Ressourcenverbrauch von IuK auswirken. Auf der einen Seite<br />

ist in der Herstellung von IuK-Geräten z.B. der Energieverbrauch für die Herstellung<br />

eines PCs seit den 90er Jahren deutlich gesunken: Laut Schischke (2004) mussten<br />

2003 für die Herstellung eines PCs ohne Monitor, Tastatur und Maus 1.750 MJ Primärenergie<br />

aufgewendet werden, während es zu Beginn der 90er Jahre noch 7.650<br />

MJ waren. Auf der anderen Seite sind im gleichen Zeitraum aber die weltweiten Verkaufszahlen<br />

von 20 Millionen auf 150 Millionen pro Jahr angestiegen. Darüber hinaus<br />

wird die Nutzung der Geräte intensiviert und Geräte mit immer mehr Leistung auf den<br />

Markt gebracht. Mit jeder neuen Rechnergeneration stieg die Leistungsaufnahme von<br />

PCs unter Volllast. 1999 lag sie bei ca. 60 W, 2003 bei 80 W und 2007 bei ca. 120 W<br />

(Schischke 2004, BMWi 2009).<br />

Die kürzere Produktlebensdauer und damit ein höherer Mengenumsatz von Geräten,<br />

gekoppelt mit einer intensiveren Nutzung der Geräte, macht so Effizienzgewinne in<br />

Produktion und Nutzung - durch Leistungssteigerung, reduzierten Verbrauch im Standby-Modus,<br />

Miniaturisierung der elektronischen Komponenten, Verwendung neuer Materialien<br />

und Technologien (BMWi 2009) - hinsichtlich des Ressourcenverbrauchs zunichte.<br />

Für die Zukunft ist damit zu rechnen, dass sich dieser Trend zu kürzerer Produktlebensdauer<br />

fortsetzt.<br />

Auch neue Nutzungsgewohnheiten ("Anytime, Anywhere, Always Connected") und<br />

zunehmend breitbandigere multimediale Anforderungen werden den Ressourcenvebrauch<br />

stetig wachsen lassen (Hellige 2009). Ohne ein gezieltes Gegensteuern von<br />

Seiten der relevanten Akteuere aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wird der Ressourcen-<br />

und Energieverbrauch der IuK also auch weiterhin rasant zunehmen. Empfehlungen<br />

zur Einflussnahme auf diesen Trend werden in Kap. 4 ausgeführt.<br />

2.3 Perspektive der Wertschöpfungskette<br />

Zur richtungssicheren Identifizierung von Ressourceneffizienzpotenzialen ist eine lebenszyklusweite<br />

Betrachtung von IuK-Geräten und -Anwendungen notwendig. Für eine<br />

Entwicklung und wirksame Umsetzung eines spezifischen Policy Mixes zur Steigerung<br />

der Ressourceneffizienz ist die Perspektive der Wertschöpfungskette ausschlaggebend.

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