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MaRess_AP4_11.pdf - Publication Server of the Wuppertal Institute ...

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<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Systematisierung unternehmensnaher Instrumente<br />

Instrumente können somit auf unterschiedlichen Ebenen definiert werden – abhängig<br />

von dem Zweck, den ein Subjekt damit jeweils verfolgt. So kann der Staat finanzpolitische,<br />

ordnungsrechtliche oder andere Handlungen als Instrument einsetzen, um damit<br />

wirtschafts- oder umweltpolitische Ziele zu verfolgen und eine bestimmte Handlung bei<br />

Unternehmen zu evozieren. Diese können ihrerseits aber Instrumente, z.B. interne<br />

Steuerungs- oder Managementinstrumente einsetzen, um einen Zweck – z.B. die Sicherstellung<br />

der Konformität mit externen Ansprüchen – zu erfüllen. Hier setzt die Interaktions<strong>the</strong>orie<br />

an, in der, anders als in der Handlungs<strong>the</strong>orie (s.o.), die Mittel bzw.<br />

eingesetzten Instrumente auf der (unternehmerischen) Handlungsebene via Restriktionengestaltung<br />

(Gesetze, Steuern, „weiche“ Anreize, etc.) eine Beeinflussung erfahren<br />

und so auf die Interaktionsergebnisse auf Makro- bzw. Gesellschaftsebene rückwirken<br />

(können). Auch Menschen oder Institutionen (in Form von Organisation sowie Regelsystemen)<br />

können als Instrument wirken. Sogar Theorien werden als „Instrumente zur<br />

systematischen Ordnung und Erklärung von Beobachtungen und zur Prognose von<br />

Tatsachen“ bezeichnet (Mittelstraß 1995, 253).<br />

Für den Fall, dass sich die Ziele einer Handlung einer vernünftigen Diskussion entziehen,<br />

wird die Rationalität auf die Beurteilung der Qualität des Mittels eingeschränkt,<br />

was als technische Rationalität oder instrumentelle Vernunft bezeichnet wird. Dies ist<br />

ein wesentliches Merkmal einer Technokratie.<br />

Im vorliegenden Fall wird der Begriff des Instruments auf den Zweck der externen<br />

Stimulierung von eigenverantwortlichem und freiheitlichem Unternehmungshandeln<br />

mit dem Ziel der inner- und außerbetrieblichen Ressourceneffizienz fokussiert.<br />

Davon ist der Methodenbegriff abzugrenzen: Eine Methode ist ein nach Mittel und<br />

Zweck planmäßiges (=methodisches) Verfahren, das zu technischer Fertigkeit bei der<br />

Lösung <strong>the</strong>oretischer und praktischer Aufgaben führt.<br />

Ebenso soll eine Abgrenzung zu den Begriffen Konzept und Plan erfolgen. Ein Konzept<br />

ist der Entwurf eines Plans zur Durchführung einer Abfolge von (Teil-) Handlungen.<br />

Ein Plan kann einzelne Handlungen (Instrumente), das Zusammenspiel mehrerer<br />

Handlungen, aber auch Zwecke und Strategien spezifizieren. Die Entwicklung eines<br />

Instrumentenbündels zum Zwecke der Ressourceneffizienz kann als ein Plan bzw. in<br />

der Entwurfsphase als ein Konzept verstanden werden.<br />

Ein wichtiger Begriff, der in der weiteren Diskussion häufig auftreten wird, ist der der<br />

Information. Informationen können als Beitrag zur Wissensvermehrung verstanden<br />

werden. Hierdurch haben auch sie handlungsstimulierenden Charakter. Sie stärken die<br />

Kompetenzen eines Subjektes (z.B. eines Unternehmens) und verbreitern die Handlungsoptionen.<br />

Sie führen aber nicht zwangsläufig zu den (intendierten) Handlungen.<br />

Man kann aber bereits die Wissensvermehrung als ein Ereignis verstehen. In der System<strong>the</strong>orie<br />

sind Informationen ganz allgemein all jene Ereignisse, die Veränderungen<br />

in einem System auslösen. Datenmaterial oder die Übertragung von Daten allein wären<br />

demnach noch keine Information, sondern Information ist als Veränderung zu verstehen.<br />

Allerdings ist die Informationsaufnahme stets selektiv, denn nicht jedes Ereignis<br />

ist für die Funktionsweise eines Systems relevant. Welche Informationen für ein<br />

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