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Seite 38<br />

<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Unternehmensnahe Instrumente und Ansatzpunkte<br />

Einrichtungen der Wirtschaftsförderung / Kommunen, Kammern, Verbände<br />

Einrichtungen der Wirtschaftsförderung als auch Kammern und Verbände stellen Akteure<br />

dar, die über teils direkte Beziehungen zu Unternehmen verfügen. Ihre Nähe zu<br />

Wirtschaftsakteuren – teils aufgrund ihrer Verortung auf intermediärer sowie mitunter<br />

stark regionaler Ebene zwischen Staat und Wirtschaft – prädestiniert sie dafür, bestimmte<br />

Themen (hier: Ressourceneffizienz) über intermediäre Regelungs- und teils<br />

auch Integrationsmechanismen zu „pushen“.<br />

Nun liegt, um eine Ausschlussdiskussion bereits an dieser Stelle vorweg zu nehmen,<br />

bei Kammern, anders als bei Verbänden, eine Pflicht- bzw. Zwangsmitgliedschaft vor;<br />

Einrichtungen der Wirtschaftsförderung hingegen fokussieren zuvörderst auf (materielle)<br />

Förderinstrumente zur Stimulierung des regionalen Wirtschaftswachstum. Da die<br />

anschließenden Analysen allerdings auf eher „weiche“ und damit nicht auf „command<br />

& control“-basierte Instrumente setzen, würden schließlich Kammern „aus dem Raster<br />

fallen“. Zu den Wirtschaftsförderungseinrichtungen wiederum ist im Allgemeinen zu<br />

konstatieren, dass über sie aufgrund einer fehlenden Mitgliedschaft kein Integrationsmechanismus<br />

gegeben ist und ins<strong>of</strong>ern auch von eher losen Verbindungen<br />

bzw. Interaktionsbeziehungen auszugehen ist. Angebote der Wirtschaftsförderung<br />

stellen letztlich Leistungen dar, die ein Unternehmen annehmen kann oder auch nicht.<br />

Demgegenüber basieren Verbände auf einer (freiwilligen) Mitgliedschaft und vermögen<br />

eine Verhaltenskanalisierung mittels eigener, verbandlicher Regelsysteme bzw.<br />

Organisationsstrukturen zu bewirken. Das Mitgliedschaftsmoment bewirkt dabei eine<br />

engere Verbindung zwischen Verband und Unternehmen. Ins<strong>of</strong>ern würde die weitere<br />

Arbeit in diesem Bereich den Fokus auf Verbände rücken und zusammen mit NGOs /<br />

NROs ein eigenständiges Cluster namens „nicht-staatlicher Intermediäre“ bilden (vgl.<br />

Bewertungsraster im Anhang).<br />

Instrumentencluster: Bildung Führungskräfte / Management<br />

Führungskräfte stellen die Promotoren von Veränderungen dar. Als Veränderungsagenten<br />

(„Change Agents“) haben sie entscheidenden Einfluss auf die Entwicklungsrichtung<br />

eines Unternehmens. So gilt es, angehendes Führungspersonal bereits in<br />

ihrer Hochschulausbildung mit den „richtigen“ Kompetenzen auszustatten. Statt sie als<br />

„Optimierer“ mit dem Fokus einer Optimierung innerhalb eines gegeben Rahmens aus<br />

der Ausbildung zu entlassen, sollte der Lehrplan Themen wie Ressourceneffizienz,<br />

eingebunden in den Kontext der Nachhaltigen Entwicklung und / oder der gesellschaftlichen<br />

Verantwortung von Unternehmen (CSR, CC), systematisch integrieren und nicht<br />

Stückwerk einzelner Lehrveranstaltungen bleiben. Angehende Führungskräfte sind so<br />

insgesamt beim Aufbau einer Gestaltungskompetenz zu unterstützen – in Kontrast zur<br />

Optimierung meint Gestaltung die produktive Veränderung des Handlungsrahmens –,<br />

damit sie nicht länger nur die „Spielzüge“ innerhalb einer gegebenen Rahmenordnung<br />

zu optimieren vermögen, sondern darin unterstützt werden, den eigenen Wahrnehmungs-<br />

und Denkrahmen aufzusprengen, um neue Lösungsoptionen zu entdecken<br />

und ins<strong>of</strong>ern als politische Akteure neben der unternehmensinternen ebenso die externe<br />

Rahmenordnung (mit-) zu gestalten.

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