29.07.2013 Aufrufe

MaRess_AP4_11.pdf - Publication Server of the Wuppertal Institute ...

MaRess_AP4_11.pdf - Publication Server of the Wuppertal Institute ...

MaRess_AP4_11.pdf - Publication Server of the Wuppertal Institute ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Systematisierung unternehmensnaher Instrumente<br />

Das Thema Ressourceneffizienz wird in Unternehmen bislang überwiegend im betriebswirtschaftlichen<br />

Kontext betrachtet, etwa bei den Förderprogrammen auf Landes-<br />

oder Bundesebene (z.B. EFA in NRW oder demea). Leitindikatoren sind dabei i.d.R.<br />

Gesamtmengen oder Kostengrößen. Man unterstellt damit implizite positive Wirkungen<br />

z.B. für klima- oder umweltpolitische Ziele und bedient sich der einzelwirtschaftlichen<br />

Interessen. Ins<strong>of</strong>ern sind Ressourceneffizienzmaßnahmen auf Unternehmensebene<br />

selbst ein Mittel oder Instrument zur Erfüllung eines übergeordneten Zweckes,<br />

mit einer hohen Wirkungsbreite, aber z.T. einer geringeren Wirkungsschärfe – misst<br />

man sie an umweltpolitischen Einzelzielen.<br />

Eine Konkretisierung der übergeordneten Ziele einer Ressourceneffizienzstrategie<br />

liegt derzeit nicht vor. Sie müssten insbesondere operationalisiert werden, wie bei der<br />

Ressourcenknappheit oder der Umweltwirksamkeit angedeutet wurde. Dies könnte<br />

z.B. durch eine Auswahl von besonders relevanten Materialien oder durch eigene<br />

Maßsysteme (gewichtet nach Knappheit oder der Umweltwirksamkeit) erfolgen.<br />

Ohne eine solche Konkretisierung kann für die „unternehmensnahen Instrumente“ nur<br />

vorausgesetzt werden, dass die Unternehmen mit Maßnahmen zur Ressourceneffizienz<br />

eigene, und das heißt in der Regel betriebswirtschaftliche Interessen verfolgen.<br />

Diese müssen nicht zwangsläufig rein monetär ausgerichtet sein (s.o. zur Stakeholder-Orientierung),<br />

aber sie liegen im genuinen Eigeninteresse der Unternehmen.<br />

Infolge gesellschaftlicher Ausdifferenzierungs- und Individualisierungsprozesse kann<br />

nicht länger von gesamtgesellschaftlichen Ziel- bzw. Wertekonformitäten zwischen<br />

verschiedenen Akteuren ausgegangen werde. Ob übergeordnete, gesamtgesellschaftliche<br />

Ziele bzw. Ideale (wie z.B. Frieden oder eine saubere Umwelt) erreicht werden,<br />

hängt letztlich von den diversen Handlungsorientierungen auf Akteurs-, d.h. Organisations-<br />

sowie Individualebene ab. Zielkonformität ist zwar prinzipiell möglich, doch erfolgt<br />

die Realisierung höherer Ziele letztendlich eher zufällig, eben genau dann, wenn<br />

die Weichen, d.h. die Anreize, hierfür richtig gestellt sind. Die von <strong>AP4</strong> vorgeschlagenen<br />

Instrumente müssen daher kompatibel mit den Eigeninteressen der Unternehmen<br />

gestaltet werden und in ein konzises Zielkoordinatensystem eingebunden werden, um<br />

Wirkungen entfalten zu können.<br />

Seite 15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!