29.07.2013 Aufrufe

MaRess_AP4_11.pdf - Publication Server of the Wuppertal Institute ...

MaRess_AP4_11.pdf - Publication Server of the Wuppertal Institute ...

MaRess_AP4_11.pdf - Publication Server of the Wuppertal Institute ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Seite 12<br />

<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Unternehmensnahe Instrumente und Ansatzpunkte<br />

System relevant sind, darüber entscheidet ein System stets eigenständig (im Sinne der<br />

Selbstorganisation bzw. -steuerung). Die Umgebung eines Systems hat daher nur beschränkte<br />

Einflussmöglichkeiten, sie kann ein System immer nur durch ganz bestimmte<br />

Informationen zu irritieren versuchen, wobei unter Irritation Informationen verstanden<br />

werden, die das Potential einer positiven Ansprache des jeweils adressierten Systems<br />

haben. Durch eine Irritation macht letztlich die Systemumwelt auf sich aufmerksam und<br />

versucht, eine Resonanz bzw. Sensibilität im jeweiligen System zu erzielen.<br />

1.3 Interessenslagen und Ziele<br />

Wenn Ressourceneffizienz als (gesamtgesellschaftliches) Ziel betrachtet wird, stellt<br />

sich grundsätzlich die Frage, welche Position Ressourceneffizienz in einer Zweckhierarchie<br />

(s.o.) einnimmt oder ob Ressourceneffizienz gar einen Selbstzweck darstellt.<br />

Diese Frage ist durchaus relevant, da im Projekt Akteure mit unterschiedlichen Interessen<br />

zu berücksichtigen sind. So kann der Staat beispielsweise andere Ziele damit verfolgen<br />

als die Unternehmen, obwohl beide von Ressourceneffizienz sprechen. Ressourceneffizienz<br />

des Einen kann sogar als Mittel für weitergehende Zwecke des Anderen<br />

eingesetzt werden.<br />

Allgemein erscheint der effiziente Einsatz von Ressourcen als erstrebenswert. Dem<br />

liegt der Ansatz zugrunde, dass Ressourcen dem Knappheitsmoment unterliegen und<br />

ein sparsamer Umgang andere Nutzungsmöglichkeiten eröffnet – ökonomisch, ökologisch,<br />

technisch, intergenerationell oder intragenerationell. Bezogen auf die beiden<br />

letztgenannten Aspekte können etwa Nutzungsoptionen von Ressourcen in die Zukunft,<br />

d.h. an die nächsten Generationen, übertragen (intergenerationelle Sicht) oder<br />

Effizienzgewinne zu einer anderen intragenerationellen Verteilung nutzen, d.h. heutige<br />

Nutzungen beeinflussen.<br />

Damit wird deutlich, dass Ressourceneffizienz an dieser Stelle eher als ein Mittel zu<br />

verstehen ist. Hinter den Handlungsoptionen stehen die Interessen der Akteure und<br />

damit der eigentliche Zweck der Ressourceneffizienz. Diese Interessen können unterschiedlich<br />

ausfallen, wie an den folgenden Beispielen gezeigt wird:<br />

I. Ressourceneffizienz aus betriebswirtschaftlichen Gründen<br />

Um als Unternehmen wettbewerbsfähig zu sein oder zu bleiben, müssen vermeidbare<br />

Kosten verringert werden. Die Erhöhung der Ressourceneffizienz ist für Unternehmen<br />

vor allem wegen möglicher hoher Kosteneinsparungspotenziale von Interesse.<br />

Die Reduzierung des Ressourceneinsatzes (bei gleichbleibendem Output,<br />

d.h. eine Produktivitätssteigerung) kann zu Wettbewerbsvorteilen führen. In diesem<br />

Fall sind die Kosten und das monetäre Einsparpotenzial der eingesetzten Ressourcen<br />

die entscheidenden Parameter. Sie stehen dann im Fokus der unternehmensinternen<br />

Steuerung.<br />

Unterstellt man, dass Rohst<strong>of</strong>fpreise hoch volatil sind und sehr stark steigen können<br />

und dann das Unternehmen in seiner Wettbewerbsfähigkeit beeinflussen, so<br />

darf der Ressourceneinsatz nicht nur in heutigen Preisen bewertet werden, son-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!