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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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2 Metallische und mineralische Rohstoffe<br />

2.1 Problemstellung<br />

99. Natürliche Ressourcen dienen als Lebensgrundlage und sind Basis der Wirtschaft.<br />

Unter Ressourcen sind dabei sowohl Wasser, Boden und Luft als auch biotische (z. B. Holz)<br />

und abiotische Rohstoffe (z. B. Metalle, Minerale, fossile Energieträger) zu verstehen.<br />

Aufgrund der sehr unterschiedlichen Eigenschaften und Verwendungszwecke verschiedener<br />

Ressourcen ist eine differenzierte Betrachtung sinnvoll. Im vorliegenden Kapitel soll die<br />

derzeitige Bewirtschaftung der abiotischen, nicht-fossilen Rohstoffe (d. h. metallisch und<br />

mineralisch) kritisch analysiert werden. Bei der Bewirtschaftung dieser Rohstoffe kann es zu<br />

schwerwiegenden Umweltfolgen kommen. Verschärfend kommt hinzu, dass der Bedarf an<br />

Metallen und mineralischen Rohstoffen national und international rapide ansteigt (vgl.<br />

Tz. 104). Der Nachfrageboom sorgt bei einigen Rohstoffen zumindest für vorübergehende<br />

Knappheiten und Preissteigerungen. Dies macht ein Vordringen in immer tiefer gelegene<br />

Erdschichten und die Erschließung <strong>von</strong> Minen mit deutlich niedrigeren Erzkonzentrationen<br />

wirtschaftlich. Gleichzeitig steigt der Explorationsdruck in ökologisch sensiblen Regionen.<br />

Ziel dieses Kapitels ist es, die ökologischen Folgen, die sich aus diesen Entwicklungen<br />

ergeben, näher zu beleuchten und geeignete Maßnahmen zu untersuchen, die einen<br />

umweltverträglicheren Umgang mit abiotischen, nicht-fossilen Rohstoffen ermöglichen.<br />

100. Auf europäischer Ebene wird die Rohstofffrage durchaus als drängend<br />

wahrgenommen: Die Leitinitiative „Ressourcenschonendes Europa“ (Europäische<br />

Kommission 2011f), die Kommissionsmitteilung „Grundstoffmärkte und Rohstoffe:<br />

Herausforderungen und Lösungsansätze“ (Europäische Kommission 2011d), die<br />

europäische Rohstoffinitiative (Europäische Kommission 2008b), der „Fahrplan für ein<br />

ressourcenschonendes Europa“ (Europäische Kommission 2011c) und der aktuelle Bericht<br />

des Europäischen Parlamentes über eine erfolgreiche Rohstoffstrategie für Europa<br />

(Europäisches Parlament – Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie 2011) belegen<br />

dies. Das Ziel dieser Dokumente ist jedoch in erster Linie die Versorgungssicherheit durch<br />

einen ungestörten Zugriff auf Rohstoffe, während ökologische und soziale Konsequenzen<br />

der Rohstoffwirtschaft nur unzureichend berücksichtigt werden. Lediglich der Bericht des<br />

europäischen Parlamentes greift Fragen der Verbrauchssenkung, des Recyclings, der<br />

Instrumentierung sowie der Verantwortlichkeiten für Umweltwirkungen in Förderländern auf.<br />

Auch die Rohstoffstrategie der Bundesregierung verfolgt vor allem das Ziel einer<br />

bedarfsgerechten Versorgung der Industrie mit Rohstoffen und blendet ökologische Aspekte<br />

weitestgehend aus (BMWi 2010). Das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess)<br />

unter Federführung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

(BMU) ergänzt die Strategie und greift dabei nun auch die ökologische Dimension der<br />

Rohstoffpolitik auf (BMU 2011a). Der Schwerpunkt des Programms liegt auf<br />

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