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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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gesamten Flotte. Der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und FDP <strong>von</strong> 2009 sieht<br />

deshalb vor, die Ausgestaltung des Dienstwagenprivilegs zu prüfen. Eine Reform würde<br />

nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Abbau umweltschädlicher Subventionen leisten,<br />

sondern zudem auch zur Steuergerechtigkeit beitragen (DIEKMANN et al. 2011). Die<br />

Berücksichtigung der privaten Fahrleistung bei der Bemessung des zu versteuernden<br />

geldwerten Vorteils stellt einen wirksamen Ansatz zur Verminderung übermäßiger – da<br />

steuerlich subventionierter – Privatfahrten dar. Als administrativ unkompliziertes Vorgehen<br />

zur Abschätzung der privat gefahrenen Kilometer böte sich die Kopplung an die jährliche<br />

Gesamtfahrleistung, nach Maßgabe eines pauschalisierten Anteils <strong>von</strong> Privatfahrten, an.<br />

Alternativ könnten Arbeitnehmer ihre Privatfahrten auch über ein Fahrtenbuch belegen<br />

(DIEKMANN et al. 2011). Um die Anschaffung emissionsärmerer Dienstwagen durch die<br />

Unternehmen anzureizen, sollte die steuerliche Abzugsfähigkeit der Anschaffungskosten<br />

sowie der Betriebskosten nach den spezifischen CO2-Emissionen differenziert werden. Dies<br />

würde bedeuten, dass die steuerliche Abzugsfähigkeit für Fahrzeuge mit geringen CO2-<br />

Emissionen steigen würde, während sie für Fahrzeuge mit höheren Emissionen stufenweise<br />

absinken würde (DIEKMANN et al. 2011; SCHRODE et al. 2010; FÖS 2011, S. 8).<br />

Mobility Pricing<br />

322. Unter Mobility Pricing versteht man benutzungsbezogene Abgaben für<br />

Infrastrukturnutzung und Dienstleistungen im Individualverkehr und öffentlichen Verkehr, mit<br />

dem Ziel die Mobilitätsnachfrage zu beeinflussen (RAPP 2007). Ein Unterbegriff stellt das<br />

Road Pricing dar, bei dem benutzungsabhängige Abgaben für den motorisierten<br />

Individualverkehr erhoben werden, um die Verkehrsnachfrage zu beeinflussen. Dabei sollte<br />

auch der Schadstoffausstoß der Fahrzeuge ähnlich wie bei der Lkw-Maut berücksichtigt<br />

werden. Instrumente wie die City-Maut oder Vignetten für die Straßenbenutzung sind<br />

Beispiele für das Road Pricing (Übersicht über Ausgestaltungsformen der Instrumente bei<br />

ROTH 2009). Ziel ist es unter anderem, im Wege eines Systemwechsels die Kosten für Kfz<br />

weg <strong>von</strong> Fixkosten zugunsten variabler Kosten zu verschieben. Dahinter stehen mehrere<br />

Erwägungen. Zum einen würde das Kostenbewusstsein steigen, weil Autofahrer oftmals die<br />

Höhe der Fixkosten drastisch unterschätzen. Durch die Stärkung der besser sichtbaren<br />

fahrleistungsabhängigen Kostenbestandteile könnte die Verkehrsvermeidung gefördert<br />

werden. Zum anderen muss bei einem steigenden Anteil <strong>von</strong> Elektro- und<br />

kraftstoffsparenden Autos damit gerechnet werden, dass die Steuereinnahmen aus<br />

Kraftstoffsteuern im Straßenpersonenverkehr stark zurückgehen. Um die Erhaltung der<br />

Verkehrsinfrastruktur langfristig zu finanzieren, sollten Finanzierungsmodelle gewählt<br />

werden, die dem Prinzip der Kostenwahrheit und dem Verursacherprinzip entsprechen.<br />

Modelle, die die tatsächliche Kilometerleistung bepreisen, würden diesen Prinzipien am<br />

besten entsprechen, können aber Bedenken aus Gründen des Datenschutzes begegnen.

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