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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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werden. Aufgrund der aus der Produktionsstruktur abgeleiteten Güterverkehrsnachfrage<br />

sowie infrastruktureller Trägheiten wirkt die Emissionsbepreisung auf die anderen Hebel<br />

vornehmlich erst in längerfristiger Perspektive. Insbesondere um signifikante<br />

Verlagerungseffekte zu erreichen, sind zudem andere Instrumente prioritär, vor allem die<br />

Entwicklung eines an Nachhaltigkeitskriterien ausgerichteten Verkehrsnetzes.<br />

Idealtypischerweise bemisst sich die Höhe des CO2-Preissignals an den marginalen<br />

Klimakosten, das heißt den einer zusätzlichen Emissionseinheit (z. B. t CO2)<br />

zuzurechnenden monetarisierten Schäden. Die Höhe der marginalen Klimakosten <strong>von</strong> THG-<br />

Emissionen lässt sich angesichts einer Kaskade struktureller Unsicherheiten allerdings nicht<br />

sinnvoll eingrenzen (WEITZMAN 2010; 2009). Diese reichen <strong>von</strong> Unsicherheiten über die<br />

langfristige Dynamik im Klimasystem, das Ausmaß und die regionale Verteilung der<br />

gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen gravierender Temperaturänderungen<br />

bis zur Bewertung intra- und intergenerationeller Gerechtigkeitsfragen. Vorhandene<br />

Schätzungen der marginalen Schäden des THG-Ausstoßes variieren erheblich in<br />

Abhängigkeit <strong>von</strong> den zugrunde liegenden Annahmen (z. B. TOL 2005; WATKISS et al.<br />

2005; DOWNING et al. 2005). Angesichts dieser Unsicherheiten sieht eine alternative<br />

Herangehensweise die – wissenschaftlich informierte und dem Vorsorgeprinzip genügende –<br />

Festsetzung einer maximalen Emissionsmenge durch die Politik vor. Durch einen Emissionsbepreisungsmechanismus<br />

soll die Einhaltung des maximalen Emissionsbudgets und dessen<br />

möglichst effiziente Allokation auf die verschiedenen Emittenten erreicht werden (BAUMOL<br />

und OATES 1971).<br />

Grundsätzlich lässt sich die Emissionsbepreisung somit sowohl über die Besteuerung<br />

fossiler Energieträger (Festlegung des Preises) als auch mittels Festlegung der<br />

Emissionsmenge und der Ermittlung des Preises über ein Emissionshandelssystem<br />

umsetzen.<br />

Besteuerung<br />

264. Die Energiesteuer erfüllt als aufkommensstärkste Verbrauchsteuer eine wichtige<br />

fiskalische Funktion und belegt Mineralölerzeugnisse, die als Kraftstoffe im Straßenverkehr<br />

eingesetzt werden, bereits heute mit einer relativ hohen Steuerlast. Im Rahmen der<br />

ökologischen Steuerreform wurden die Steuersätze fossiler Kraftstoffe zwar auch unter<br />

Verweis auf klimapolitische Zielstellungen erhöht, dennoch enthält die gegenwärtige<br />

Besteuerung fossiler Kraftstoffe keine explizite CO2-Komponente. In Deutschland und vielen<br />

weiteren europäischen Staaten wird Dieselkraftstoff niedriger als Ottokraftstoff besteuert.<br />

Diese Struktur der Kraftstoffbesteuerung wird ökologischen Kriterien nicht gerecht.<br />

Dieselkraftstoff weist nicht nur eine höhere Energiedichte und Kohlenstoffintensität je Liter<br />

auf, sondern seine Verbrennung verursacht zudem in der Regel auch einen höheren<br />

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