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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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87. Der SRU (2011d) hat exemplarisch am Beispiel eines Übergangs zu einer 100 %<br />

erneuerbaren Stromversorgung dargelegt, wie ein wichtiger Sektor zu einem Klimaschutzziel<br />

beitragen kann, das sich an dem Erkenntnisstand in Bezug auf ökologische Grenzen<br />

orientiert. Eine klimaneutrale Stromversorgung durch erneuerbare Energien kann im Übrigen<br />

nicht nur für Deutschland plausibel gemacht werden, sondern auch für den europäischen<br />

und nordafrikanischen Raum (HERTIN et al. 2010; PATT et al. 2011; Europäische<br />

Kommission 2011b; 2011a) sowie für die globale Ebene (IPCC 2011; WBGU 2011; WWF<br />

et al. 2011). Durch gezielte Standortauswahl erneuerbarer Energieproduktion und die<br />

erfolgreiche Nutzung <strong>von</strong> Einsparpotenzialen kann eine Problemverlagerung zulasten der<br />

Belange des Natur- und Landschaftsschutzes vermieden werden. Vor einer zu intensiven<br />

Nutzung der Biomasse muss in diesem Sinne wegen der absehbaren Nutzungskonflikte<br />

gewarnt werden. Eine Ausweitung der Anbauflächen <strong>von</strong> Energiepflanzen ist häufig mit<br />

negativen Auswirkungen auf Natur und Landwirtschaft verbunden, insbesondere in Bezug<br />

auf die Biodiversität, den Wasserhaushalt und den Boden sowie auf eine Verstärkung der<br />

Flächenkonkurrenz (SRU 2011d, S. 55; 2007; SCHÜMANN et al. 2010; DOYLE et al. 2007;<br />

NITSCH et al. 2008; WBGU 2009; THRÄN et al. 2011).<br />

Während das Projekt einer nachhaltigen Energiebasis der Wirtschaft bereits Konturen<br />

annimmt, kann dies <strong>von</strong> der Erhaltung anderer natürlicher Ressourcen, insbesondere der<br />

biologischen Vielfalt, noch nicht gesagt werden. Es wird also darauf ankommen, die<br />

Transformationsagenda auch auf andere Schutzgüter zu erweitern, insbesondere um solch<br />

Problem verlagernde Strategien zu vermeiden, die Klimaschutz auf Kosten anderer<br />

Naturgüter betreiben (WESTLEY et al. 2011; für Interdependenzen: MACLEAN et al. 2010).<br />

Wichtige weitere zentrale Handlungsbereiche, die in diesem Gutachten behandelt werden,<br />

sind die Rohstoffbewirtschaftung (Kap. 2), die Verkehrspolitik (Kap. 4 und 5) sowie vor allem<br />

die nachhaltige Bewirtschaftung verschiedener bedeutsamer Ökosysteme (Kap. 6 und 7).<br />

Auch eine Politik, die einen nachhaltigeren Konsum fördert, sollte hierzu gezählt werden.<br />

Überall lassen sich Handlungsstrategien entwickeln, die den ökonomischen Nutzungsdruck<br />

auf wertvolle und zum Teil funktionsgefährdete Ökosysteme entscheidend vermindern<br />

können.<br />

88. Innovationskapazitäten liegen in einer freien Marktwirtschaft vor allem im<br />

Privatsektor. Aus diesem Grunde ist dieser auch ein Schlüsselakteur, der mobilisiert werden<br />

muss, um Wege zu einem nachhaltigeren Entwicklungspfad einzuschlagen (ALLENBY<br />

1994). Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, dass technologische Innovationen eher<br />

Teil des Problems als seiner Lösung sind (WESTLEY et al. 2011; van der LEEUW 2010).<br />

Unternehmen sind zu ständiger Innovation angehalten, um im Wettbewerb gegenüber ihren<br />

Konkurrenten zu bestehen. Es gilt nun, diese Innovationskraft sich dort entfalten zu lassen,<br />

wo sie entweder keinen negativen Einfluss auf die Umwelt hat oder Lösungen zu den<br />

Herausforderungen einer nachhaltigen Wirtschaft bieten kann.

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