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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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über Jahrzehnte die Gewässer und die Fische kontaminiert und damit die menschliche<br />

Gesundheit gefährdet. Seltene Erden sind häufig mit radioaktivem Thorium vergesellschaftet,<br />

das gemeinsam mit weiteren toxischen Abfallprodukten in kilometerlangen Auffangbecken<br />

lagert. In Australien (Mount Weld) liegt das weltweit größte Vorkommen seltener Erden<br />

außerhalb Chinas. Die dort abgebauten Erze werden nach Malaysia transportiert (SCHÜLER<br />

et al. 2011), wo auch die radioaktiv belasteten Abfälle aus der Aufbereitung abgelagert<br />

werden.<br />

Betroffen <strong>von</strong> den negativen Auswirkungen sind nicht nur die Arbeiter, sondern auch die<br />

Anwohner. Hier bestehen starke Belastungen durch Grundwasser- und Luftverschmutzung.<br />

So enthält der Staub, der beim Abbau und Transport entsteht, häufig hohe Dosen Arsen,<br />

Blei, andere Schwermetalle oder auch Radionuklide.<br />

Die Arbeits- und Umwelttoxizität der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung ist international<br />

ein unzureichend behandeltes Problem. Da die Gesundheitsgefahren der Rohstoffförderung<br />

meist weit weg <strong>von</strong> den Verbrauchern in den Industrienationen liegen, fehlt diesen häufig ein<br />

Bewusstsein dafür. Das Blacksmith Institute veröffentlicht gemeinsam mit Green Cross jedes<br />

Jahr ein Gutachten über die am stärksten verschmutzten Orte der Welt, die schlimmsten<br />

Verursacher <strong>von</strong> Schadstoffemissionen oder die gefährlichsten Schadstoffe (GRANT et al.<br />

2006; BLOCK et al. 2007; ERICSON et al. 2008; BLOCK und HANRAHAN 2009;<br />

McCARTOR und BECKER 2010). Ein Großteil dieser Belastungen steht in direktem oder<br />

indirektem Zusammenhang mit der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung. Nach den<br />

Untersuchungen sind mehr als hundert Millionen Menschen Schadstoffbelastungen<br />

ausgesetzt, die über den international empfohlenen Gesundheitsstandards liegen. Damit<br />

sind im internationalen Vergleich durch Rohstoffnutzung etwa so viele Menschen<br />

gesundheitlich betroffen wie <strong>von</strong> Krankheiten wie Tuberkulose, Malaria und HIV/AIDS. Die<br />

Folgen sind physische und mentale Behinderungen, Atemwegserkrankungen, Fehl- und<br />

Frühgeburten, verminderte Intelligenz, Organfehlfunktionen, neurologische Fehlsteuerungen,<br />

Krebserkrankungen und verringerte Lebenserwartungen (McCARTOR und BECKER 2010).<br />

Ökotoxizität<br />

109. Eine langfristige und weiträumige Gefährdung der Natur stellt die Kontaminierung des<br />

Grund- und Oberflächenwassers, der Luft und des Bodens mit toxischen Stoffen dar. Das<br />

Abwasser aus Grubenraum oder Abraumhalden kann äußerst säurehaltig sein und hohe<br />

Konzentrationen gelöster Schwermetalle enthalten. Vier Hauptformen der Belastung <strong>von</strong><br />

Wasser durch den Bergbau können unterschieden werden (SDWF 2011): sogenannte „Acid<br />

Mine Drainage“ (saure, schwermetallhaltige Grubenwässer), Kontamination mit<br />

Schwermetallen (z. B. Arsen, Kobalt, Kupfer, Kadmium, Blei, Silber, Zink), chemische<br />

Verschmutzung (z. B. mit Cyanid, Schwefelsäure), Erosion des nicht bewachsenen Bodens

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