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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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zwar das Fahrzeuggewicht, gewährleistet allerdings eine sehr viel größere Flexibilität.<br />

Gleiches gilt für die Ausstattung der Trolley-Trucks mit Doppelschichtkondensatoren, mit<br />

deren Hilfe kurze Strecken ohne Oberleitungskontakt überwunden werden können.<br />

Beispielsweise würden dadurch gegebenenfalls notwendige Überholmanöver und das<br />

Umfahren <strong>von</strong> Baustellen und Unfällen sowie der Transport zu und <strong>von</strong> den mit<br />

Oberleitungen ausgestatteten Strecken bzw. auf nicht elektrifizierten Strecken ermöglicht.<br />

Hinsichtlich der Kosten schätzen BRAUNER et al. (2003), dass Lkws mit Hybridantrieb etwa<br />

das Doppelte kosten wie konventionelle Diesel-Lkws, wobei die Abschätzung auf geringen<br />

Stückzahlen und vergleichsweise hohen Kostenannahmen beruht. In BRAUNER et al. (2000)<br />

werden die Infrastrukturkosten inklusive Oberleitung und Randabsicherung mit circa<br />

2,5 Mio. €/km beziffert. Eine schwedische Studie aus dem Jahr 2011 beziffert die<br />

spezifischen Leitungskosten mit 10 Mio. SEK/km (1,1 Mio. €/km) (RANCH 2010). Geht man<br />

überschlägig da<strong>von</strong> aus, dass die Hauptmagistralen mit dem größten Verkehrsaufkommen<br />

über elektrische Oberleitungen versorgt werden, ergäben sich bei einer Länge <strong>von</strong> 5.700 km<br />

Investitionskosten <strong>von</strong> 14,25 Mrd. Euro als oberer Wert (Annahme: 2,5 Mio. €/km).<br />

Investitionen in flächendeckende Oberleitungen, das heißt auch für den Verteilverkehr,<br />

erscheinen aus Kostengründen und Gründen der Praktikabilität kaum sinnvoll. Zu denken ist<br />

eher an eine Elektrifizierung aller einstellig nummerierten deutschen Autobahnen (A1–A9),<br />

um eine gute Abdeckung der Güterfernverkehre zu erreichen.<br />

Für den Übergang sollten zunächst Systeme Anwendung finden, die die Vorteile des<br />

bisherigen Straßengüterverkehrs mit denen eines Trolley-Systems vereinen, um Brüche zu<br />

vermeiden. Eine dieser Optionen ist der Einsatz sogenannter Shuttles. Dabei handelt es sich<br />

um elektrisch betriebene Zugmaschinen ähnlich der Trolley-Trucks, die jedoch komplett<br />

eingehängte Lkws ziehen. Solche Shuttles haben den Vorteil, dass sie einen elektrisch<br />

angetriebenen Güterfernverkehr gewährleisten könnten, der auch mit herkömmlichen<br />

dieselgetriebenen Lkws kompatibel ist. Vielversprechend erscheint eine Variante, bei der nur<br />

die Aufleger, nicht jedoch die Zugmaschinen der Lkws mithilfe <strong>von</strong> Shuttles transportiert<br />

werden. Dieses Konzept hätte den Vorteil, dass die zu transportierende Last verringert<br />

würde. Denkbar ist dabei, dass ein Logistikunternehmen die Wahlmöglichkeit hat zwischen<br />

der Investition in eigene neue elektrisch betriebene Zugmaschinen oder aber der Benutzung<br />

<strong>von</strong> Miet-Shuttles auf den Hauptmagistralen.<br />

Dabei handelt es sich jeweils um technische Optionen, die es zu entwickeln und auf ihre<br />

Machbarkeit – auch im europäischen Kontext – zu prüfen gilt. So birgt eine europäische<br />

Lösung für mit regenerativ erzeugtem Strom versorgte Oberleitungssysteme Potenziale für<br />

das Erreichen der europäischen Klimaschutzziele, setzt aber vermutlich langwierige<br />

Abstimmungs- und Einigungsprozesse zwischen den Mitgliedstaaten voraus. Bei der<br />

Einführung der Oberleitungssysteme im Wege eines deutschen Alleingangs müsste nicht nur<br />

die technische Kompatibilität mit den Güterverkehrssystemen in den anderen Mitgliedstaaten<br />

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