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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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oder <strong>von</strong> Informationen ein Bedürfnis zu befriedigen bzw. ein Interesse zu realisieren (SRU<br />

2005, Tz. 128 ff.). Die Entfernung, die für die Zielerreichung zurückgelegt wird, oder das<br />

genutzte Verkehrsmittel sind für die Mobilität einer Person nicht ausschlaggebend. Wer<br />

täglich 100 km mit dem Auto zur Arbeit pendelt, ist nicht mobiler als jemand, der mit dem<br />

Fahrrad 5 km zu seinem Arbeitsplatz fährt. Somit erfordert Erreichbarkeit nicht<br />

notwendigerweise Autoverkehr, wenn wichtige Dienstleistungen fußläufig, mit dem Fahrrad<br />

oder mit Bus und Bahn verfügbar sind. Die Möglichkeit, viele Ziele auf unterschiedlichen<br />

Wegen erreichen zu können, macht einen Teil der Lebensqualität in Ballungsräumen aus<br />

(BMVBS 2011a).<br />

290. Der Anspruch und die Notwendigkeit mobil zu sein und der daraus resultierende<br />

Verkehr – dabei handelt es sich überwiegend um den motorisierten Straßenverkehr – prägen<br />

die Ballungsräume in besonderem Maße. Einerseits sind motorisierter Individualverkehr<br />

sowie Güter- und Wirtschaftsverkehr fester Bestandteil des individuellen Lebensstils unserer<br />

Gesellschaft geworden. Andererseits werden die Menschen durch den Lärm und die<br />

Luftschadstoffe des Pkw- und Lkw-Verkehrs belastet und die hohe Dichte der<br />

Verkehrsinfrastruktur führt zur Zerschneidung <strong>von</strong> Aufenthaltsräumen. Zu beklagen sind viele<br />

Verkehrstote und -verletzte. Verkehr beeinträchtigt die Lebensqualität der Bewohner <strong>von</strong><br />

Ballungsräumen somit erheblich.<br />

Für eine hohe Lebensqualität in Ballungsräumen ist es deshalb nicht nur erforderlich, eine<br />

hohe Mobilität der Bewohner zu gewährleisten, sondern auch die Belastungen <strong>von</strong> Mensch<br />

und Umwelt durch den Autoverkehr zu verringern. Dafür ist es unumgänglich, den Verkehr<br />

umweltfreundlicher auszugestalten. In diesem Kapitel wird zunächst dargestellt, wie der<br />

Autoverkehr in Ballungsräumen die Lebensqualität beeinträchtigt (Kap. 5.2). Daran<br />

anschließend werden die Entwicklungen des Verkehrs und das Mobilitätsverhalten in<br />

Ballungsräumen beschrieben (Kap. 5.3). Es folgt die Formulierung eines Leitbilds für einen<br />

umweltfreundlichen Verkehr (Kap. 5.4) und schließlich werden Empfehlungen für die<br />

Gestaltung eines umweltfreundlichen Verkehrs gegeben (Kap. 5.5).<br />

5.2 Belastungen durch den<br />

motorisierten Straßenverkehr<br />

5.2.1 Flächeninanspruchnahme und<br />

Einschränkung <strong>von</strong> Lebensräumen<br />

291. Das Erscheinungsbild der Straßenräume in den Städten wird sehr stark durch den<br />

Kfz-Verkehr einschließlich der Parkräume bestimmt. Als Konsequenz sind Aufenthaltsräume<br />

an den Straßen verloren gegangen oder aufgrund hoher Verkehrsintensität, gekoppelt mit<br />

hohen Lärm- und Luftbelastungen, unattraktiv geworden (APEL 1990).

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