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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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– Prozessstandards (Umwelt, Gesundheit, Sicherheit): Vereinheitlichung der Umwelt-,<br />

Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen der Produktion;<br />

– Standards für Handelsketten (Produzent und Konsument): fairer und/oder transparenter<br />

Handel zwischen Produzenten und Konsumenten.<br />

Aus Sicht des SRU sind Zertifizierungssysteme ein gut geeignetes Instrument, um<br />

Nachhaltigkeitsstandards und Transparenz in bislang noch unzureichend regulierten<br />

Sektoren zu erhöhen. Im Bereich der mineralischen Rohstoffnutzung wäre vor allem der<br />

Kleinbergbau ein wichtiges Ziel für Zertifizierungen, da dieser häufig unter nicht nachhaltigen<br />

Bedingungen produziert und Zertifizierungen insbesondere dort zu einer deutlichen<br />

Verbesserung ökologischer und sozialer Bedingungen führen könnten.<br />

Rohstoffpartnerschaften<br />

151. Mit ihrer Rohstoffstrategie aus dem Jahr 2010 verfolgt die Bundesregierung auch das<br />

Ziel des Aufbaus bilateraler Rohstoffpartnerschaften, die in Form völkerrechtlicher Verträge<br />

geschlossen werden. Diese neue Form der Zusammenarbeit mit rohstoffreichen Ländern ist<br />

eine Reaktion auf steigende Rohstoffpreise und Exportbeschränkungen und erfordert eine<br />

kohärente Wirtschafts-, Außen- und Entwicklungspolitik. Während solche Partnerschaften<br />

aus deutscher Sicht vor allem der Rohstoffsicherung deutscher Unternehmen dienen, sollen<br />

unter anderem auch die Einhaltung <strong>von</strong> Umwelt- und Sozialstandards unterstützt werden<br />

(BMWi 2010). Nur wenn Umweltbelastungen durch Rohstoffpartnerschaften reduziert werden<br />

können, sind sie aus ökologischer Sicht zielführend. Das heißt, sie sollten nicht dazu führen,<br />

dass in Drittländern ein Abbau in sensiblen Ökosystemen gefördert wird. Stattdessen sollten<br />

Deutschland und Europa in ihren Verträgen auf die Einhaltung strikter Abbau- und<br />

Sozialstandards bestehen. Deutschland und die EU sollten im Gegenzug den Transfer<br />

moderner Technologien fördern.<br />

Positiv zu bewerten ist in diesem Zusammenhang die Biodiversitätsstrategie der EU für das<br />

Jahr 2020, die die CBD-Ziele (CBD – Convention on Biological Diversity) umsetzt. Sie will<br />

„den Beitrag der Handelspolitik zum Schutz der Biodiversität verbessern und potenzielle<br />

negative Auswirkungen angehen, indem Biodiversitätsbelange systematisch in<br />

Handelsvereinbarungen und Dialoge mit Drittländern einbezogen, potenzielle<br />

Biodiversitätsauswirkungen der Handelsliberalisierung und der Investitionstätigkeit ex ante<br />

durch handelsbezogene Nachhaltigkeitsprüfungen (Trade Sustainability Impact<br />

Assessments) sowie durch Ex-post-Evaluierungen identifiziert und bewertet werden und<br />

indem angestrebt wird, alle neuen Handelsvereinbarungen um ein Kapitel über nachhaltige<br />

Entwicklung mit umfassenden handelsbezogenen Umweltvorschriften, die auch<br />

Biodiversitätsziele umfassen, zu ergänzen“ (Europäische Kommission 2011e). Weiterhin<br />

dürfen durch den Rohstoffabbau die strategischen Ziele der CBD, den Anteil <strong>von</strong><br />

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