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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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wird, und dass Bauteile einzeln ausgetauscht und aufbereitet werden können (modulare<br />

Konstruktion). Diese Bauweise ist Voraussetzung für innovationsoffene Langzeitprodukte,<br />

bei denen materialintensive, aber kaum noch Neuerungen unterliegende Komponenten (z. B.<br />

Gehäuse, Trommel und Standgewichte einer Waschmaschine) möglichst lange genutzt<br />

werden, während andere Bauteile leicht und rasch an den technischen Fortschritt angepasst<br />

werden können (z. B. Motoren, Steuerungen, Bedienelemente). Ein weiterer Ansatz ist eine<br />

Update-Funktion <strong>von</strong> Betriebsprogrammen, wie sie zum Beispiel für Waschmaschinen<br />

angeboten wird.<br />

118. Viele Maßnahmen zur Erhöhung der Rohstoffeffizienz bei der Güterproduktion gehen<br />

mit Kosteneinsparungen für die Produzenten einher und erschließen so auch wirtschaftliche<br />

Potenziale. Manche Maßnahmen rechnen sich allerdings erst bei weiter steigenden<br />

Rohstoffpreisen. Wiederum andere sind zunächst nicht mit kurzfristigen ökonomischen<br />

Interessen <strong>von</strong> Herstellern vereinbar (z. B. Nutzungsdauerverlängerung). Außerdem kann es<br />

aufgrund unzureichend informierter Verbraucher zu einer Marktverdrängung der<br />

rohstoffeffizienten Produkte kommen.<br />

Die Möglichkeiten zur Steigerung der Materialeffizienz in Unternehmen werden je nach<br />

Branche im Bereich weniger Prozente bis zu 20 % des Bruttoproduktionswertes geschätzt<br />

(Arthur D. Little et al. 2005, S. 57). Auch die Deutsche Materialeffizienzagentur schätzt, dass<br />

in den kleineren und mittleren Unternehmen des deutschen verarbeitenden Gewerbes im<br />

Durchschnitt mindestens 20 % der Materialkosten durch effizientere Produktionsabläufe<br />

eingespart werden könnten. Dies entspräche für die gesamte Volkswirtschaft Werten <strong>von</strong><br />

etwa 100 Mrd. Euro pro Jahr (DEMEA 2011).<br />

Dass selbst die wirtschaftlichen Potenziale der Effizienzsteigerung bisher nicht erschlossen<br />

worden sind, ist auf eine Reihe <strong>von</strong> Hemmnissen zurückzuführen, wie zum Beispiel fehlende<br />

Anreize, fehlender Zugang zu Wissen und Technologien oder geringe Recyclingqualitäten<br />

(RADEMAEKERS et al. 2011, S. 27 ff.). Bei einer Befragung <strong>von</strong> kleinen und mittleren<br />

Unternehmen gaben nur 16 % an, Ressourceneffizienzpotenziale bereits vollständig<br />

ausgeschöpft zu haben. Als Hemmnisse für die Inanspruchnahme <strong>von</strong> Förderprogrammen<br />

nannten die Unternehmen die Offenlegung <strong>von</strong> Betriebsgeheimnissen, den Einsatz externer<br />

Berater, eine komplizierte Antragstellung, den unsicheren Erfolg der Maßnahmen sowie<br />

lange Laufzeiten bis zum Wirksamwerden der Maßnahmen (VDI Zentrum<br />

Ressourceneffizienz 2011).<br />

Güternutzung<br />

119. Gegenwärtig werden Bedürfnisse überwiegend durch den Kauf oder Konsum <strong>von</strong><br />

Produkten befriedigt (HINTERBERGER 2011). Um Wohlstand bei geringerem<br />

Ressourcenverbrauch zu sichern, müssen sich daher auch Nachfragemuster und die Art der<br />

Nutzung <strong>von</strong> Gütern ändern (FAULSTICH und SCHENKEL 1993). Insbesondere geht es

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