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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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Dieselhybridbusse und -Lkws sowie weitere Hybridfahrzeuge stehen im Markt zur Verfügung<br />

bzw. sind in der Entwicklung. Der innerstädtische Lieferverkehr in Ballungsräumen bietet ein<br />

großes Potenzial für Elektromobilität, da sich dieser im Gegensatz zum motorisierten<br />

Individualverkehr nur schwer substituieren lässt. Im Bereich des ÖPNV sollte die<br />

Bundesregierung die Einführung (teil-)elektrischer Verkehrsmittel fördern, wie zum Beispiel<br />

Tram oder Oberleitungsomnibusse (s. hierzu das Projekt Trolley der EU und die Schaffung<br />

„autofreier“ Gemeinden durch die Schweiz als Beispiel für die <strong>Förderung</strong> des Einsatzes <strong>von</strong><br />

Elektrofahrzeugen). Besondere Bedeutung hätte die <strong>Förderung</strong> der Elektromobilität für<br />

Gebiete, die über ein vergleichsweise schlecht ausgebautes Netz des ÖPNV verfügen.<br />

Staatliche Fördermaßnahmen sollten nicht auf Einzelanwendungen mit wenig Nutzen für die<br />

Verbreitung der Elektromobilität setzen. Auf Einzelmaßnahmen, wie zum Beispiel direkte<br />

Kaufprämien, die lediglich begrenzte Wirkung entfalten, sollte ebenso verzichtet werden.<br />

5.5.6 Integrierte Verkehrsentwicklungsplanung<br />

337. Eine verbindliche integrierte Verkehrsentwicklungsplanung stellt die Basis dar, um in<br />

Ballungsräumen den Verkehr umweltfreundlicher zu gestalten. Die integrierte<br />

Verkehrsentwicklungsplanung unterscheidet sich dabei <strong>von</strong> der herkömmlichen<br />

Generalverkehrsplanung, Gesamtverkehrsplanung und ähnlichem, indem nicht gemäß des<br />

bestehenden Verkehrs geplant, sondern der Verkehr zur Entwicklung der Stadt geplant wird<br />

(APPEL und BAIER 1990, S. 1). Sie bezieht wichtige Rahmenbedingungen wie den<br />

demografischen Wandel, die räumliche Entwicklung, die Anforderungen der<br />

Umweltgesetzgebung und die finanziellen Rahmenbedingungen ein (WOLFRAM et al. 2010,<br />

S. 28).<br />

Die integrierte Verkehrsentwicklungsplanung hat sich in Deutschland aber – anders als in<br />

Frankreich oder Großbritannien – nicht flächendeckend durchgesetzt. Dabei stehen die<br />

Kommunen in der Verkehrsplanung unter erheblichem Handlungsdruck. Während einerseits<br />

die Forderungen lauter werden, dass die Kommunen im Verkehrsbereich einen spürbaren<br />

Beitrag zur Verminderung der Umwelt- und Klimaproblematik leisten sollen, und die<br />

Anforderungen durch erforderliche Teilplanungen wie die Luftreinhalteplanung und die<br />

Lärmminderungsplanung gestiegen sind, sind andererseits die finanziellen und personellen<br />

Ressourcen zurückgegangen.<br />

Die Kommunen müssen bei der Verkehrsplanung den sozio-demografischen Wandel im<br />

Blick behalten und auch Aspekte wie Erreichbarkeit, Gerechtigkeit und Sicherheit<br />

einbeziehen. Die finanziellen Restriktionen erfordern eine Priorisierung der Mittel und damit<br />

der zu ergreifenden Maßnahmen. Für eine integrierte Verkehrsentwicklungsplanung spricht,<br />

dass die – unumgänglichen – Prioritäten in einem transparenten Prozess erarbeitet werden.<br />

Grundlage einer Neuausrichtung der Verkehrsentwicklungsplanung sollte somit sein, die<br />

Annahme einer auf stetes Wachstum ausgerichteten Verkehrsentwicklung aufzugeben und

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