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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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Dadurch wurden Konflikte zwischen verschiedenen Ansprüchen und Nachfragen an<br />

Landschaften sichtbar und bewusst (PLIENINGER et al. 2010).<br />

10.3.2 Monitoring der Wirkung der Klimaänderungen<br />

auf die Biodiversität<br />

595. Eine Darstellung der Wirkungen des Klimawandels auf die biologische Vielfalt und<br />

eine wissenschaftlich abgesicherte Abgrenzung dieser Wirkungen <strong>von</strong> anderen Wirkungen,<br />

wie etwa des Einflusses der Landnutzung, ist im Moment nicht möglich. Eine Ausweitung des<br />

bestehenden Brutvogelmonitorings durch die flächendeckende Einführung der ÖFS würde<br />

ein Monitoring der Auswirkungen des Klimawandels auf die biologische Vielfalt ermöglichen.<br />

596. Der anthropogene Klimawandel resultiert in klein- und großklimatischen Änderungen<br />

(z. B. Saisonalität und Stärke der Regenereignisse bzw. Trockenzeiten,<br />

Temperaturverhältnisse), die sich auf die Verteilung und Zusammensetzung <strong>von</strong><br />

Lebensgemeinschaften auswirken. Der Großteil der Forschung diskutiert die Folgen des<br />

Klimawandels für die Biodiversität auf Art-Ebene, meist mithilfe sogenannter „climatic<br />

envelopes“ (Bereich klimatischer Schwankungen, in welchem eine Art vorkommen kann)<br />

(VOHLAND 2008). Neben dem Klimawandel wird die Biodiversität aber auch durch die<br />

Landnutzung beeinflusst. Daher sind technisch und großflächig umsetzbare Monitoring-<br />

Verfahren zu nutzen und zu etablieren, mit denen diese kombinierten Auswirkungen beide<br />

dokumentiert und bewertet werden können (GEBHARDT et al. 2010). Beispielhaft sind hier<br />

die ÖFS in Nordrhein-Westfalen und das Brutvogelmonitoring Deutschland, welches auch<br />

auf dem statistischen Ansatz der ÖFS beruht (ebd.). In der Schweiz gibt es ein<br />

flächendeckendes Biodiversitätsmonitoring (BDM), in dessen Rahmen auf einem<br />

systematisch verteilten Raster beispielsweise die Molluskenarten und ihre Verteilung erfasst<br />

werden. Dadurch konnten für zahlreiche Arten die Kenntnisse der Höhenverbreitung<br />

erweitert werden, die eine wichtige Grundlage für ein Monitoring der Folgen der<br />

Klimaerwärmung sind (KOBIALKA et al. 2010). Somit kann in Zukunft der Rückgang <strong>von</strong><br />

wärmeintoleranten Arten oder eine „Verschiebung“ ihrer Verbreitung untersucht werden.<br />

Ebenso kann der Einfluss der Bewirtschaftung oder <strong>von</strong> Luftschadstoffen auf die<br />

Biodiversität auf dieser Datengrundlage systematisch erfasst und bewertet werden (ebd.).<br />

Um Fragestellungen bezüglich des Zusammenhangs zwischen Klimaveränderung und<br />

Artenvorkommen untersuchen zu können, ist ein Langzeitmonitoring Voraussetzung.<br />

Gleichzeitig könnten durch die flächendeckende Einführung der ÖFS auch die Folgen <strong>von</strong><br />

Anpassungsstrategien an den Klimawandel, wie zum Beispiel der Ausbau der<br />

Windenergienutzung sowie der Anbau <strong>von</strong> Energiepflanzen und Kurzumtriebsplantagen,<br />

überprüft werden.

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