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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), für Verkehr, Bau und<br />

Stadtentwicklung (BMVBS) sowie für Wirtschaft und Technologie (BMWi))<br />

Umweltkapazitäten verstärkt oder neu aufgebaut, teilweise auch umweltpolitische<br />

Zuständigkeiten in andere Ressorts verlagert. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht dabei<br />

der Klimawandel. Als weiteres zentrales Thema hat sich in den letzten Jahren aber auch der<br />

Ressourcenschutz entwickelt: Die Besorgnis, dass – nicht zuletzt durch erhöhte Nachfrage in<br />

Schwellenländern – bestimmte strategische Rohstoffe in Zukunft nicht in ausreichender<br />

Menge verfügbar sein könnten, hat nicht nur das Ziel der Rohstoffsicherung auf die politische<br />

Tagesordnung gesetzt, sondern auch das Thema Ressourceneffizienz aufgewertet (BMWi<br />

2010).<br />

Der Widerspruch, dass trotz des skizzierten Mainstreamings <strong>von</strong> Umweltthemen bedrohliche<br />

ökologische Trends fortbestehen, zeigt, wie groß die politischen Herausforderungen sind.<br />

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) hält es in diesem Sinne für notwendig, die<br />

ökologischen Schutzgüter wieder stärker ins Zentrum des umweltpolitischen Handelns zu<br />

stellen. Die nüchterne Analyse der weltweiten ökologischen und sozio-ökonomischen Trends<br />

zeigt, dass globales Wirtschaften innerhalb ökologischer Grenzen nicht durch punktuelle<br />

Interventionen erreicht werden kann, sondern tief greifende Transformationsprozesse<br />

erfordert (WBGU 2011, S. 33–69). Notwendig sind umfassende technische, ökonomische<br />

und soziale Umsteuerungsprozesse, nicht nur im Energiesystem, sondern auch in anderen<br />

Sektoren und Lebensbereichen. Dieser Herausforderung müssen sich Politik und<br />

Gesellschaft dringend stellen.<br />

667. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich das vorliegende Kapitel mit der Frage, wie<br />

es politisch gelingen kann, Entwicklungspfade so auszurichten, dass ökologische<br />

Belastungsgrenzen nicht überschritten werden. Obwohl die Verantwortung des Staates für<br />

den Schutz der Umwelt in Verantwortung für zukünftige Generationen verfassungsrechtlich<br />

klar formuliert ist, ist es nur teilweise gelungen, diese Anforderung in eine Umweltpolitik<br />

umzusetzen, die sich an ökologischen Grenzen und dem Zustand der Schutzgüter orientiert.<br />

Dies hat – neben prinzipiell korrigierbaren Gründen wie der mangelnden Effektivität <strong>von</strong><br />

Umsetzungsmaßnahmen – auch strukturelle Ursachen, beispielsweise<br />

Interessengegensätze, Wissensdefizite, Komplexitätsprobleme und die begrenzte<br />

Steuerbarkeit <strong>von</strong> globalen Umwelteffekten durch vorgelagerte Wertschöpfungsketten. Um<br />

ökologische Leitplanken trotz dieser Hemmnisse wirksam werden zu lassen, sieht der SRU<br />

politische Strategieprozesse wie Nachhaltigkeitsstrategien, Umweltstrategien und<br />

Sektorstrategien als zentralen Ansatzpunkt. Im Fokus des Kapitels steht daher die Analyse,<br />

wie solche Strategieprozesse der Operationalisierung und Umsetzung ökologischer<br />

Leitplanken dienen können, in welchem Maße sie dies bereits tun und wie diese Funktion<br />

verbessert werden kann. Darüber hinaus sind aber auch institutionelle Reformen nötig, um<br />

die staatliche Langzeitverantwortung durch eine Stärkung <strong>von</strong> Umweltinteressen besser zu<br />

verankern.

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