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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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Umweltschutzmaßnahmen sowie Klimaanpassungsmaßnahmen in den öffentlichen Wäldern<br />

festgelegt werden. Eine solche feste Planung macht diese Ziele gleichzeitig sichtbar. Da der<br />

öffentliche Wald einen Großteil der Schutzgebiete beherbergt, spielt er außerdem eine<br />

entscheidende Rolle für die Erhaltung und den Erhaltungszustand des<br />

Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000.<br />

Grundlegend für die Vorbildwirkung des öffentlichen Waldes ist die Umsetzung der Ziele der<br />

nationalen Biodiversitätsstrategie (BMU 2007). Insbesondere sollte das Ziel einer<br />

Zertifizierung <strong>von</strong> 80 % der Waldfläche mit hochwertigen ökologischen Standards (z. B. FSC<br />

oder Naturland) wie für 2010 vorgesehen erreicht werden. Mit einer Orientierung an diesen<br />

Standards kann die Erhaltung der öffentlichen Wälder als Gemeingut am besten erreicht<br />

werden.<br />

Bei der Erreichung des Biodiversitätsstrategie-Ziels <strong>von</strong> 10 % öffentlichen Wäldern mit<br />

„natürlicher Waldentwicklung“ bis 2020 sollten alte Buchenwälder bevorzugt werden (vgl.<br />

Tz. 349), denn für das Konzept eines nationalen Buchenwald-Verbundsystems spielen große<br />

nutzungsfreie Waldflächen als Schlüsselgebiete eine besondere Rolle (PANEK 2011). Damit<br />

würde der Vorbildfunktion des Staates Rechnung getragen.<br />

382. Um die öffentliche Wahrnehmung und die Inwertsetzung der vielfältigen Leistungen<br />

des Waldes zu stärken, muss der allgemeine Wissenstransfer vertieft werden. Notwendig<br />

sind eine bildhafte Kommunikation und eine Partizipation der Öffentlichkeit an<br />

Entscheidungsprozessen. Die regelmäßig erfolgende Planung der Entwicklung eines<br />

öffentlichen Forstes bzw. Großprivatwalds (Forsteinrichtung) sollte die Öffentlichkeit<br />

einbeziehen, auch um die Akzeptanz für forstliche Planungen zu erhöhen. Dazu sollten die<br />

Forstverwaltungen dafür notwendige Daten transparent machen und mit<br />

Naturschutzverbänden, Gewerkschaften und Universitäten einen öffentlichen Diskurs im<br />

Vorfeld der forstlichen Betriebsplanung organisieren. Zudem sollten die Planung und die<br />

Kontrolle der Umsetzung organisatorisch und institutionell getrennt werden.<br />

Potenziale liegen nicht nur in der Wald- und Forstpolitik, sondern auch in der Forderung nach<br />

nachhaltigen Konsumstrukturen. Damit sich die Holzströme verringern und der Verbrauch<br />

<strong>von</strong> Holz- und Papierprodukten an die nachhaltig verfügbaren Holzressourcen angepasst<br />

wird, muss die Politik Anreize für eine sparsame Nutzung schaffen. Dazu sollte der Fokus<br />

neben dem Rückgang des Holz- und Papierverbrauchs auf dem Recycling und der<br />

langfristigen Verwendung <strong>von</strong> Gebrauchtholz (Nutzungskaskade) liegen. Der stofflichen<br />

Verwendung sollte daher Vorrang vor der energetischen gegeben werden.<br />

6.4.2 Einführung ökologischer Mindeststandards<br />

383. Die bundesgesetzlichen Grundlagen für den Naturschutz in Waldgebieten finden sich<br />

primär sowohl im BWaldG als auch im BNatSchG sowie in weiteren Regelungen<br />

(Bundesartenschutzverordnung, Forstschäden-Ausgleichsgesetz, Forstvermehrungsgut-<br />

363

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