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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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– Das Global Mercury Project wurde initiiert <strong>von</strong> GEF, UNDP und UNIDO, um die<br />

Kontamination <strong>von</strong> Gewässern mit Quecksilber im Gold-Kleinbergbau zu reduzieren. Ein<br />

Ziel dabei war die Entwicklung länderspezifischer Abbaustandards.<br />

– Die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (International Labour<br />

Organization – ILO) formulieren grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit.<br />

Im Bereich der mineralischen Rohstoffe gibt es bislang noch keinen allgemein akzeptierten<br />

Mechanismus, der eine Produktdifferenzierung auf der Grundlage der Einhaltung <strong>von</strong><br />

Nachhaltigkeits- und Entwicklungsstandards in der Produktion gestattet. Erschwert werden<br />

die Etablierung eines solchen Systems und seine Kontrolle unter anderem durch die Vielfalt<br />

der mineralischen Rohstoffe, die regionalen Besonderheiten der Abbaugebiete,<br />

verschiedene Abbauverfahren und unterschiedliche Betriebsgrößen (WAGNER et al. 2007).<br />

Bisherige Zertifizierungsansätze umfassen vor allem Edelmetalle, Edelsteine für die<br />

Schmuckindustrie und Natursteine. Ein bekanntes Beispiel ist das Kimberley Process<br />

Certification Scheme, das versucht, die Finanzierung <strong>von</strong> Bürgerkriegen durch den<br />

Diamantenhandel (Blood Diamonds) zu unterbinden. Trotz einiger Erfolge hat sich eine<br />

Umsetzung in fragilen, undemokratischen Staaten als schwer erwiesen. Die<br />

Absatzmöglichkeiten für Rohstoffe aus illegalem sowie nicht umwelt- und sozialverträglichem<br />

Abbau könnten durch die Etablierung <strong>von</strong> Zertifizierungssystemen verringert werden.<br />

Die BGR (2011b) unterstützt daher derzeit die Entwicklung und Umsetzung eines<br />

Zertifizierungssystems für Kassiterit, Coltan, Wolframit und Gold in der demokratischen<br />

Republik Kongo. In einem <strong>von</strong> BMWi und BMZ geförderten Pilotvorhaben (2008–2011) in<br />

Ruanda wird modellhaft die Gewinnung der Rohstoffe Coltan, Zinn und Wolfram zertifiziert,<br />

um so Rohstoffmengen und -wege transparent zu machen (BGR 2011c). Diese und weitere<br />

erste erfolgreiche Initiativen zur Erhöhung der Transparenz in den Lieferketten <strong>von</strong><br />

„Konfliktmineralen“ stehen nun vor den Herausforderungen einer sektorweiten Umsetzung<br />

(SCHÜTTE et al. 2011).<br />

Ein wichtiges Instrument zur Überprüfung der Herkunft könnte ein chemisch-mineralogischer<br />

„Fingerprint“ sein, wie ihn die BGR exemplarisch für Coltan entwickelt hat (BGR 2011a).<br />

Derzeit ist das Verfahren durch komplexe Analysemethoden und hohe Kosten allerdings<br />

eher für konkrete Verdachtsfälle als für die breite, routinemäßige Anwendung geeignet<br />

(WAGNER et al. 2007). Durch technische Weiterentwicklungen könnte sich dies jedoch<br />

zukünftig ändern.<br />

Die BGR nennt als Standards für eine Zertifizierung (WAGNER et al. 2007):<br />

– Produktstandards (Qualität): Qualität und Leistung, ethische Kriterien;<br />

– Herkunftsstandards (Transparenz): Ursprung <strong>von</strong> Rohstoffen und Nachvollziehbarkeit <strong>von</strong><br />

Wertschöpfungsketten;

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