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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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Vielfalt, Ressourcenschonung oder Verbesserung der Wohnumfeldqualität) hier nicht<br />

behandelt werden.<br />

248. Um den globalen Temperaturanstieg auf maximal 2 °C gegenüber dem<br />

vorindustriellen Niveau zu begrenzen, müssen die jährlichen THG-Emissionen in den<br />

Industrieländern bis zum Jahr 2050 um 80 bis 95 % gegenüber 1990 gesenkt werden (IPCC<br />

2007). Dieses Ziel gilt zwar als Summe für alle Quellkategorien und nicht notwendigerweise<br />

für jede einzelne. Es gibt jedoch Emittenten, bei denen ein solches Ziel absehbar nicht zu<br />

erreichen ist. Insbesondere in der Landwirtschaft werden die Emissionen <strong>von</strong> CH4 aus<br />

Verdauungsprozessen und NOx aus landwirtschaftlich genutzten Böden kaum um 80 bis<br />

95 % gesenkt werden können, sodass die Reduktion in anderen Sektoren stärker ausfallen<br />

muss.<br />

Da im Verkehrssektor vergleichsweise hohe Grenzvermeidungskosten angenommen<br />

werden, kam die Europäische Kommission in ihren Modellberechnungen zu dem Schluss,<br />

dass bei einem europäischen Emissionsreduktionsziel <strong>von</strong> 80 % gegenüber 1990 ein<br />

Sektorziel für den Verkehr zwischen 54 und 67 % kostenoptimal wäre (Europäische<br />

Kommission 2011, S. 6). Ein separates Ziel für den Güterverkehr wurde nicht quantifiziert.<br />

Müssen aus klimapolitischen Gründen die Emissionsminderungen in Europa höher ausfallen,<br />

so müssten im Verkehrssektor erhebliche zusätzliche Anstrengungen stattfinden.<br />

Die Studie „Modell Deutschland“ zeigt dies exemplarisch (Öko-Institut und Prognos AG<br />

2009). Nach diesen Berechnungen bedeutet ein Emissionsvermeidungsziel <strong>von</strong> 87 %<br />

gegenüber 1990, dass die Emissionen des Verkehrssektors um 83 % reduziert werden<br />

müssten. Ein 95 %-Ziel für alle Sektoren würde ohnehin mit wenigen Ausnahmen (z. B.<br />

Zementherstellung) die fast komplette Dekarbonisierung bedeuten und somit auch<br />

Klimaneutralität im Verkehrssektor erfordern.<br />

Ein gegenüber den Zielwerten der Europäischen Kommission ambitionierteres Ziel für den<br />

Verkehrssektor kann darüber hinaus auch industriepolitisch begründet werden. Aufgrund <strong>von</strong><br />

Befürchtungen internationaler Wettbewerbsnachteile infolge sehr stringenter<br />

Emissionsreduktionsverpflichtungen der Industrie wäre ein höheres Vermeidungsziel in<br />

Sektoren mit relativ geringem internationalem Wettbewerbsdruck durchaus überlegenswert.<br />

Für den Verkehrssektor könnte dies – trotz angenommener hoher Vermeidungskosten –<br />

über dem Durchschnitt liegende Vermeidungsziele erfordern.<br />

Vor dem Hintergrund eines nach Einschätzung des SRU eher wahrscheinlichen<br />

Gesamtreduktionsziels <strong>von</strong> 95 % für die deutschen THG-Emissionen erscheint dem SRU<br />

eine frühzeitige Konzentration auf ein relativ ambitioniertes Minderungsziel dringend<br />

angeraten. Würde auch der Güterverkehr einem Emissionsminderungsziel <strong>von</strong> 80 bis 95 %<br />

gegenüber 1990 (46 Mt inkl. indirekter Emissionen) unterliegen, ergäben sich für den Bereich<br />

des Güterverkehrs als Zielwerte maximale erlaubte jährliche THG-Emissionen <strong>von</strong> 2,3 bis<br />

9,2 Mt/a.<br />

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