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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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produzierte Biokraftstoffe zwar grundsätzlich eine Option, kommen wegen der begrenzten<br />

Verfügbarkeit und der Nutzungskonkurrenz zur Luftfahrt jedoch nur in engem Maße infrage.<br />

Stattdessen sollten batterieelektrisch- bzw. wasserstoffbasierte Ansätze für die Zuliefer- und<br />

Verteilverkehre weiter entwickelt werden.<br />

Solche systemischen Veränderungen erfordern eine aktive Rolle des Staates und können<br />

nur über eine abgestimmte Verkehrs-, Infrastruktur-, Wirtschafts-, Forschungs-,<br />

Raumordnungs- und Umweltpolitik erreicht werden. Die Notwendigkeit proaktiven staatlichen<br />

Handelns ergibt sich dabei zum einen daraus, dass wesentliche Teile der erforderlichen<br />

(infra-)strukturellen Anpassungen sowohl planungsrechtlich als auch hinsichtlich ihrer<br />

Finanzierung in staatlicher Verantwortung liegen. Zum anderen verhindern<br />

Investitionsunsicherheiten oder prohibitiv hoher Koordinationsaufwand oftmals das<br />

selbstständige Ausbrechen privater Akteure des Güterverkehrs aus bestehenden<br />

Pfadabhängigkeiten bzw. technologischen „Lock-in“-Situationen, sodass ein Systemwechsel<br />

ohne entschiedenes staatliches Zutun nicht gelingt. Die infrastrukturellen Weichenstellungen<br />

müssen ohne Zeitverzug initiiert werden, da sie eine lange Vorlaufzeit haben und sich die<br />

Umstellung <strong>von</strong> Logistikstrukturen und Transportströmen nur langsam vollzieht. Ohne<br />

frühzeitige Weichenstellungen in Richtung einer ambitionierten Verkehrsvermeidungs-,<br />

Verlagerungs- und Energieträgersubstitutionsstrategie wird die Politik mit zunehmendem<br />

Ehrgeiz der Vermeidungsziele an Grenzen stoßen, die entweder eine Verfehlung der Ziele<br />

implizieren oder ein abruptes und sehr teures Umsteuern erfordern.<br />

Flankierende verkehrspolitische Instrumente<br />

287. Wesentliches Instrument zur Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur ist die<br />

Bundesverkehrswegeplanung, die in ihrer bisherigen Ausgestaltung allerdings keine<br />

Steuerung in Richtung eines zukunftsfähigen Verkehrsnetzes zu leisten vermag. Hierzu<br />

bedarf es einer Neuausrichtung, die vor allem auch frühzeitige strategische Festlegungen<br />

umfasst. Diese betreffen nicht nur die Konkretisierung klimapolitischer Ziele für den<br />

Verkehrssektor, sondern auch die Untermauerung durch Kriterien für die Weiterentwicklung<br />

insbesondere des Straßen- und Schienennetzes. Erst auf Grundlage solcher Festlegungen<br />

ist es sinnvoll, ein gesetzlich determiniertes Verfahren zu etablieren, das ausgehend <strong>von</strong><br />

Verkehrsprognosen und -szenarien transparent und unter Beteiligung der Öffentlichkeit den<br />

Bedarf an Neu-, Aus- und auch Rückbau <strong>von</strong> Verkehrswegen – unter besonderer<br />

Berücksichtigung der betroffenen Umweltbelange – im Sinne einer Netzbetrachtung ermittelt.<br />

Grundsätzlich sollten dabei zukünftig die Erhaltung bzw. die Verbesserung der<br />

Infrastrukturqualität Vorrang vor Streckenneubauten haben. Um den solchermaßen auf eine<br />

neue Planungsgrundlage gestellten Umbau der Verkehrsinfrastruktur auch auf eine stabile<br />

finanzielle Basis zu stellen, ist zudem eine Verstetigung der Investitionsvolumina unabhängig<br />

<strong>von</strong> der aktuellen Haushaltslage und auf ausreichend hohem Niveau erforderlich.<br />

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