09.12.2012 Aufrufe

rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

sein, indem vermittelt wird, dass Waren, die das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten<br />

haben, in vielen Fällen durchaus noch unbedenklich verzehrt werden können (Europäische<br />

Kommission – Generaldirektion Umwelt 2010). Hier ist die Kampagne des BMELV „Jedes<br />

Mahl wertvoll. Unsere Lebensmittel“ zu erwähnen, die unter anderem auf diese Problematik<br />

aufmerksam machen will (BMELV 2011b). Diskutiert wird zudem, ob andere Bezeichnungen<br />

die Gewohnheiten der Verbraucher ändern könnten, zum Beispiel wenn die Kennzeichnung<br />

„Mindesthaltbarkeitsdatum“ durch „positivere“ Bezeichnungen wie beispielsweise „am<br />

frischesten/besten vor…“ oder „voller Genuss bis…“ ersetzt würde. Auch wird überlegt,<br />

zusätzlich noch einen Aufdruck „Essbar bis…“ einzuführen, der ein späteres Datum markiert,<br />

bis zu dem das Produkt zwar beispielsweise nicht mehr die ursprüngliche Form und damit<br />

die volle Produktqualität aufweist, aber noch genießbar ist (Debatte im<br />

Ernährungsausschuss des Bundestages am 19. Oktober 2011 auf Antrag der FDP). Der<br />

SRU begrüßt diese Versuche als einen weiteren Baustein, um die Verschwendung <strong>von</strong><br />

Lebensmitteln zu verringern. Zurzeit ist jedoch über die Wirkung einzelner Vorschläge noch<br />

nicht genügend bekannt, um sich für oder gegen einen der Vorschläge auszusprechen.<br />

3.6.4 Kommunikationsinstrumente nutzen<br />

Labels<br />

219. Um Informationen für den Verbraucher unkompliziert und schnell sichtbar und<br />

dadurch verstärkt verhaltenslenkend zu gestalten, werden Labels als gezielte<br />

Produktinformation eingesetzt. Durch die Kennzeichnung <strong>von</strong> Produkten mit entsprechenden<br />

Labels sollen die Verbraucher motiviert werden, ökologisch vorteilhafte Produkte zu kaufen.<br />

Zum einen können Labels Konsumenten, die bereits gefestigte Präferenzen für solche<br />

Lebensmittel haben, bei der Suche und bewussten Auswahl entsprechender Produkte<br />

helfen. Darüber hinaus können bei Verbrauchern, die ihren Konsum ökologisch-sozial<br />

orientieren wollen, durch eine eindeutige Kennzeichnung und Gegenüberstellung mit<br />

konventionellen Lebensmitteln Präferenzen für den Kauf umweltfreundlich produzierter<br />

Lebensmittel mobilisiert und gestärkt werden.<br />

Es lässt sich zwischen staatlich und privatwirtschaftlich initiierten Zertifizierungssystemen<br />

unterscheiden. Ein <strong>von</strong> der EU initiiertes Zertifizierungssystem zur Produktdifferenzierung ist<br />

die EG-Öko-Verordnung (Verordnung (EG) Nr. 834/2007), die in Deutschland durch das<br />

Ökokennzeichengesetz umgesetzt wurde. Unternehmen, die Produkte erzeugen, aufbereiten<br />

oder importieren, welche sie mit dem Hinweis auf ökologische Erzeugung vermarkten,<br />

werden in regelmäßigen Abständen kontrolliert (BMELV 2011a). Daneben existiert vor allem<br />

im Bereich der Bioprodukte eine Vielzahl privater Zertifikate und Labels (z. B. Demeter,<br />

Naturland). Auch im Bereich der Fischerei existieren Labels, wie beispielweise das relativ<br />

bekannte Marine Stewardship Council-Label (MSC-Label), die Produkte kennzeichnen, die<br />

nicht zur Überfischung der Meere beitragen. Vermehrt wird in letzter Zeit auch der<br />

193

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!