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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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108<br />

noch auf das BIP zurückgegriffen werden. Die Messbarkeit <strong>von</strong> Wohlfahrt sollte daher<br />

weiterentwickelt werden.<br />

Unterschieden werden muss zwischen relativer und absoluter Entkopplung. Relative<br />

Entkopplung bedeutet, dass die Wachstumsrate des Rohstoffverbrauchs kleiner ist als das<br />

Wohlfahrtswachstum (erster Entkopplungsschritt), bzw. dass die Umweltauswirkungen je<br />

genutzter Tonne Rohstoffe geringer werden (zweiter Entkopplungsschritt). Absolute<br />

Entkopplung erfordert hingegen, dass sich der Rohstoffverbrauch unabhängig vom<br />

Wohlfahrtswachstum reduziert und die Umweltfolgen des Rohstoffverbrauchs in ihrem<br />

Gesamtausmaß zurückgehen. Während relative Entkopplung in Industrienationen nicht<br />

ungewöhnlich ist, ist eine absolute Reduzierung des Rohstoffverbrauchs äußerst selten<br />

(FISCHER-KOWALSKI et al. 2011).<br />

Die Entkopplung der Umweltauswirkungen wurde in der Politik bisher vernachlässigt, bedarf<br />

aber einer gleichwertigen Aufmerksamkeit. Eine Quantifizierung der Umweltfolgen erweist<br />

sich allerdings als äußerst komplex, da biophysische Grenzwerte der Belastung nicht<br />

verallgemeinerbar sind und die Umweltwirkungen zudem über die Zeit und über<br />

Staatsgrenzen hinweg erfasst werden müssen. Umso wichtiger erscheint die<br />

Weiterentwicklung geeigneter Indikatoren (vgl. Abschn. 2.3.5).<br />

115. Die größten Potenziale zur Reduzierung der Umweltauswirkungen der<br />

Rohstoffwirtschaft liegen in den ersten Stufen der Wertschöpfungskette. Die größten bislang<br />

noch unerschlossenen Potenziale zur Effizienzsteigerung hingegen liegen bei der<br />

Güternutzung und der Abfallwirtschaft (Abb. 2-6).<br />

Abbildung 2-6<br />

Hauptumweltbelastungen und –effizienzpotenziale<br />

entlang der Wertschöpfungskette<br />

SRU/UG <strong>2012</strong>/Abb. 2-6<br />

Von entscheidender Bedeutung ist, dass Verbesserungen der Rohstoffeffizienz an einer<br />

Stelle nicht zu einer Erhöhung der Umweltauswirkungen auf einer anderen Stufe der<br />

Wertschöpfungskette führen sollten. Gerade bei der Miniaturisierung muss berücksichtigt<br />

werden, dass Erfolge in der Materialeffizienz auf Kosten der Recyclingfähigkeit der genutzten<br />

Rohstoffe gehen können.

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