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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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Auswirkungen eines veränderten Konsumverhaltens<br />

auf den Flächenverbrauch<br />

168. Somit kann da<strong>von</strong> ausgegangen werden, dass der im EU-Vergleich<br />

überdurchschnittlich hohe deutsche Konsum <strong>von</strong> Fleischprodukten (FEFAC 2010, S. 67)<br />

sowie der Konsum <strong>von</strong> Milchprodukten einen entscheidenden Einfluss auf die Ressourcen-<br />

und insbesondere auch Flächenbeanspruchung des deutschen Lebensmittelkonsums<br />

ausüben.<br />

Eine Einschränkung des Konsums <strong>von</strong> Fleisch- und Milchprodukten könnte den<br />

Gesamtkonsum wesentlich ressourcen- und flächenschonender gestalten. So zeigen<br />

BRINGEZU und SCHÜTZ (2009, S. 142 f.), dass bei einer Reduktion des Konsums tierischer<br />

Produkte um 30 % im Jahre 2030 die Flächenbeanspruchung im In- wie Ausland für den<br />

deutschen Biomassekonsum um 0,04 ha/Person (16 %) zurückgehen würde. Wird<br />

gleichzeitig der Geflügelfleischanteil am Fleischkonsum auf 50 % erhöht, verringert sich die<br />

Flächenbeanspruchung sogar um 0,05 ha/Person.<br />

3.2.2 Direkter Einfluss auf die biologische Vielfalt<br />

und den Bodenschutz<br />

169. Die für die Befriedigung der aktuellen Ernährungsgewohnheiten der Weltbevölkerung<br />

eingesetzte landwirtschaftliche Produktionsweise hat Einfluss auf das Weltklima und die<br />

biologische Vielfalt, die auch die Grundlagen der landwirtschaftlichen Produktion sind.<br />

Weltweit wurden seit Beginn der landwirtschaftlichen Aktivität bis heute 70 % des<br />

Graslandes, 50 % der Savannen, 45 % der Wälder der gemäßigten Zone und 27 % der<br />

tropischen Wälder in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt (FOLEY et al. 2011). Diese<br />

Biotopzerstörungen tragen zusammen mit der übermäßigen Ausbeutung der<br />

landwirtschaftlichen Ökosysteme und der Stickstoff- und sonstigen Nährstoffverschmutzung<br />

zum Klimawandel und dazu bei, dass die biologische Vielfalt zurück geht (SCBD 2010).<br />

Gleichzeitig wird der Wasserhaushalt in vielen Regionen gestört und die Schadstoffbelastung<br />

des Wassers und der Böden erhöht sowie die Bodenerosion und sonstige Bodendegradation<br />

verstärkt. In der industrialisierten Landwirtschaft wird außerdem sehr energieintensiv<br />

gearbeitet.<br />

Die Landwirtschaft, die in den vergangenen Jahrhunderten zur Erhaltung und Schaffung<br />

neuer Lebensräume für viele Arten beigetragen hat (DELCOURT und DELCOURT 1988;<br />

WINGENDER et al. 2002), ist durch ihre Intensivierung und Industrialisierung zu einem der<br />

Hauptfaktoren der Gefährdung der Biodiversität in Deutschland und Europa aber auch<br />

weltweit geworden. Besondere Gefahr für die Biodiversität ergibt sich aus den nach wie vor<br />

überhöhten Nährstoffeinträgen in empfindliche terrestrische, Süßwasser- und marine<br />

Ökosysteme. Eine große Rolle spielt auch der zunehmende Grünlandumbruch mit seinen<br />

negativen Auswirkungen auf den Wasserhaushalt, die Flora und Fauna und den Boden.<br />

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