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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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unzureichend koordiniert werden. Zum anderen wäre es möglich, konkretere Vorschläge für<br />

eine Integration auf der Ebene der Mitgliedstaaten vorzulegen.<br />

460. Erste Konturen einer gemeinsamen Meerespolitik werden im Grünbuch aber<br />

erkennbar: Sie soll das Dach der die Meere betreffenden Sektorpolitiken bilden. Die<br />

thematische Strategie für die Meeresumwelt (s. Tz. 463) soll dabei die Umweltsäule dieser<br />

Politik darstellen. Im Unterschied zur thematischen Strategie führte das Grünbuch nicht zu<br />

konkreten Rechtsetzungsvorschlägen, sondern es schloss sich lediglich ein Blaubuch zur<br />

Meerespolitik an, welches kaum rechtsverbindliche Vorgaben entwickelt, sondern primär aus<br />

einer Sammlung <strong>von</strong> Bekenntnissen und Intentionen besteht (van HOOF und van<br />

TATENHOVE 2009, S. 729 ff.; SRU 2008, Tz. 597; SALOMON 2009).<br />

Das Blaubuch setzt die Zielsetzung und den integrativen Ansatz der im Grünbuch<br />

angelegten europäischen Meerespolitik fort. Die maritimen Dimensionen sollen laut Blaubuch<br />

in den verschiedenen Politiken auf Ebene der EU, der Mitgliedstaaten und der regionalen<br />

Regierungen verankert werden. Um eine Verzahnung der Politiken untereinander zu<br />

erreichen, schlägt der Aktionsplan gemeinschaftliche Maßnahmen vor, darunter ein<br />

europäisches Netzwerk für Meeresüberwachung, ein maritimes Beobachtungs- und<br />

Datennetzwerk sowie eine Empfehlung zur Umsetzung einer maritimen Raumplanung (s.<br />

Tz. 507 ff.) und eines integrierten Küstenzonenmanagements (s. Tz. 517 ff.). Auch wenn<br />

diese Initiativen generell zu begrüßen sind, so handelt es sich dabei primär um weiche<br />

Instrumente und der Schwerpunkt liegt bei der Erhebung, Zusammenführung und<br />

Veröffentlichung <strong>von</strong> Daten. Damit verbunden ist aber noch keine gemeinsame<br />

Weiterentwicklung der unterschiedlichen Politikfelder. Was insbesondere fehlt, sind Ziele für<br />

die europäische maritime Politik, die für alle Sektoren Gültigkeit haben.<br />

Schwächen der europäischen Meerespolitik<br />

461. Die europäische Meerespolitik adressiert die Nutzung der Meere und hat als<br />

zentrales Ziel, deren Wettbewerbsfähigkeit im Sinne der Lissabonner Strategie zu erhalten.<br />

Der Hauptfokus liegt darauf, die maritimen Wirtschaftstätigkeiten zu unterstützen und zu<br />

stärken. Zwar wird dem Meer im Grünbuch eine hohe Relevanz nicht nur als<br />

Wirtschaftsfaktor, Energie- und Rohstoffquelle sowie Verkehrsraum, sondern auch als ein<br />

das Klima beeinflussender Faktor und als natürlicher Lebensraum beigemessen. Die<br />

Bedeutung intakter mariner Lebensräume wird jedoch vor allem dort hervorgehoben, wo sie<br />

als Voraussetzung für eine ökonomische Nutzung betrachtet wird (UBA 2008a, S. 24).<br />

Unberücksichtigt bleiben diejenigen Meeresfunktionen, die über eine rein wirtschaftliche<br />

(Ressourcen-)Nutzung hinausgehen. Es wird kein Ansatz entwickelt, der eine Kohärenz<br />

zwischen den verschiedenen, auf das Meer einwirkenden Handlungs- und Politikfeldern<br />

gewährleisten könnte; der beispielsweise aufzeigt, wie die Integration des Meeresschutzes in<br />

die relevanten Sektorpolitiken vorangetrieben werden könnte (SALOMON 2009).<br />

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