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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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stattfindet (vor allem dem Energie- und Industriesektor). Es ist daher darauf zu achten, dass<br />

bei der THG-Bilanzierung Doppelzählungen vermieden werden, die die wirtschaftliche<br />

Holznutzung attraktiver gegenüber dem weiteren Aufbau der natürlichen Kohlenstoffspeicher<br />

im Wald erscheinen lassen.<br />

Grundsätzlich ist die Vermischung <strong>von</strong> fossilen und biogenen Kohlenstoffbilanzen wegen der<br />

zeitlichen Dynamik in Waldökosystemen, zum Beispiel aufgrund der nach dem Einschlag<br />

notwendigen Regenerationszeit, methodisch problematisch. Der klimabilanzielle Vergleich<br />

der (energetischen) Holznutzung mit fossilen Energieträgern wird entscheidend vom<br />

betrachteten Zeithorizont und der Kohlenstoffintensität der substituierten fossilen<br />

Energieträger bestimmt (SEDJO 2011). Zudem werden die verschiedenen Ansätze zur<br />

Berechnung der Klimabilanz <strong>von</strong> Holzprodukten maßgeblich dadurch beeinflusst, wer diese<br />

Berechnungen mit welchem Ziel durchführt (KUJANPÄÄ et al. 2009).<br />

Einfluss des Klimawandels auf die Funktionen der Wälder<br />

362. Das Ökosystem Wald ist gekennzeichnet durch lange Lebens- und<br />

(Re-)Produktionszyklen sowie eine geringe Ausbreitungsfähigkeit vieler Arten. Die<br />

zunehmenden Belastungen durch den Klimawandel – steigende Temperaturen zusammen<br />

mit häufigeren Dürreperioden, Sturmereignissen, Schädlingsbefall und anderen<br />

Auswirkungen – können zu erheblichen Veränderungen der Wälder führen. Aspekte wie<br />

Baumwachstum, Insektenkalamitäten, Verbreitung <strong>von</strong> Arten und die Saisonalität <strong>von</strong><br />

Ökosystemprozessen werden vom Klimawandel beeinflusst (SEPPÄLÄ et al. 2009; DOYLE<br />

und RISTOW 2006). Die Veränderungen im Klimaregime können graduelle Veränderungen<br />

der biologischen Vielfalt verursachen (z. B. Verschiebungen der Artenareale) oder in Form<br />

plötzlicher Schadereignisse, etwa eines Sturmes, auftreten. Forstliche oder<br />

Naturschutzmaßnahmen werden als Reaktion auf den Klimawandel initiiert (Tab. 6-1).<br />

Generell führt der Klimawandel meist zu einer Kombination <strong>von</strong> Schadensereignissen, zum<br />

Beispiel Schädlingsbefall und Sturm oder Schädlingsbefall und erhöhte Temperaturen.<br />

Solche extremen Belastungen können wiederum dazu führen, dass Waldgebiete die<br />

gespeicherten THG wieder freisetzen und so den Klimawandel noch verstärken.<br />

Wälder sind umso anfälliger für die Auswirkungen des Klimawandels, je weniger naturnah sie<br />

sind und je weiter die jeweiligen Baumarten vom Kern ihres Verbreitungsgebiets entfernt<br />

sind. Insbesondere naturferne reine Nadelwaldbestände sind anfällig für Insektenbefall,<br />

Windwurf und Dürre. Eine große natürliche Vielfalt an Genen, Arten, Strukturen und<br />

Lebensräumen unterstützt dagegen Anpassungsprozesse. Die Anpassungsfähigkeit wird<br />

erheblich durch Wildschäden überhöhter Schalenwildbestände gemindert (Tz. 369). Als<br />

„Lernflächen“ für natürliche Anpassungen an den Klimawandel sind darüber hinaus forstlich<br />

ungenutzte Waldflächen unerlässlich (Tz. 366).<br />

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