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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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derzeitige Indikator es andeutet, wäre der absolute Materialeinsatz in Deutschland nach<br />

diesen Berechnungen nicht rückläufig. Nach dieser Berechnungsmethode wird das Ziel der<br />

Nachhaltigkeitsstrategie weit verfehlt.<br />

Für eine Berechnung der Rohstoffproduktivität wären außerdem weiter differenzierte<br />

Datensätze vorteilhaft (SRU 2011a). Ein Blick auf die Entwicklung der verschiedenen<br />

Rohstoffarten (Energierohstoffe, Baumineralien, Metallerze), auf denen der DMI beruht,<br />

erlaubt schon heute interessante Schlussfolgerungen. Während sich der Einsatz <strong>von</strong><br />

Baumineralien, gemessen als DMIRÄ, im Zeitraum zwischen 2000 und 2008 um 19,8 %<br />

reduziert hat, ist der Materialeinsatz <strong>von</strong> Erzen in der gleichen Zeit um 14,3 % gestiegen<br />

(Statistisches Bundesamt 2010). Produktivitätsfortschritte sind bisher also fast ausschließlich<br />

auf einen geringeren Einsatz <strong>von</strong> Baumineralien zurückzuführen, auch wenn es durchaus<br />

auch Effizienzpotenziale bei der Nutzung anderer Rohstoffe gibt. Interessant wäre daher<br />

eine weitere Aufschlüsselung der Entwicklungen bei den Erzen nach verschiedenen<br />

Metallen, sodass die unterschiedlichen Fortschritte erkennbar würden.<br />

130. Neben dem Materialeinsatz einer Volkswirtschaft ist auch der inländische<br />

Materialverbrauch, der DMC, eine wichtige Größe. Indem vom Materialeinsatz der Wirtschaft<br />

eines Landes jegliche Rohstoffexporte subtrahiert werden, können Rückschlüsse auf das<br />

Konsumverhalten eines Landes gezogen werden. Verbrauchsindikatoren sind gut für<br />

länderübergreifende Vergleiche geeignet. Wie beim DMI ist auch beim DMC eine<br />

Berechnung in Rohstoffäquivalenten (DMCRÄ) aussagekräftiger. Für den internationalen<br />

Vergleich sollte der DMCRÄ pro Kopf gewählt werden. In Deutschland sinkt der inländische<br />

Materialverbrauch DMCRÄ, wenn auch ausgehend <strong>von</strong> einem hohen Niveau. Gründe für das<br />

Absinken sind vor allem ein starker Anstieg der Exporte gegenüber den Importen sowie die<br />

durchschnittlich höhere Rohstoffintensität der exportierten Produkte. Im Zeitraum zwischen<br />

2000 und 2008 ist ein Rückgang des inländischen Materialverbrauchs um 18,5 % erkennbar<br />

(Statistisches Bundesamt 2010). Der Rückgang des inländischen Verbrauchs <strong>von</strong> Erzen in<br />

dieser Zeit beträgt 25,8 %, <strong>von</strong> Baumineralien 26,4 % und <strong>von</strong> Industriemineralien 9,9 %.<br />

Dieser Trend sollte abgesichert werden. Neben dem bestehenden Produktivitätsziel der<br />

Bundesregierung sollten daher auch Ziele für eine weitere schrittweise Senkung des Pro-<br />

Kopf-Verbrauchs politisch festgelegt werden.<br />

131. Die Pflichten und Erfolge der Kreislaufwirtschaft werden über Recyclingquoten<br />

dokumentiert, die eine sehr unterschiedliche Aussagekraft haben (s. Tz. 121 sowie UNEP<br />

2011). Kriterium für eine Bewertung der Erfolge der Kreislaufwirtschaft sollte künftig die<br />

Substitutionsquote sein, das Mengenverhältnis <strong>von</strong> wieder in der Produktion einsetzbaren<br />

Sekundärrohstoffen zum gesamtwirtschaftlichen Materialeinsatz. Nach ersten Schätzungen<br />

des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahre 2006 beträgt die Substitutionsquote derzeit<br />

4,1 % für die stoffliche Nutzung (biotisch, abiotisch sowie Abfälle zur Verwertung)<br />

(Statistisches Bundesamt 2010). Hier ist eine größere Indikatortiefe, die für einzelne<br />

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