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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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und etablierte Akteursnetzwerke systematisch durchmischt werden. Auch die Umweltpolitik<br />

kann sich hier zielgerichtet als Innovationsmotor profilieren (vgl. z. B. die Ausführungen zu<br />

Trolley-Truck-Systemen in Abschn. 4.3.5.1.<br />

Mit wachsenden Handlungs- und Lösungskompetenzen <strong>von</strong> Innovateuren gelingt auch die<br />

Thematisierung anspruchsvoller Umweltprobleme besser, weil sie als lösbar erkannt werden<br />

(<strong>von</strong> PRITTWITZ 1990; 2011). In diesem Sinne kommt einer gezielten Forschungs- und<br />

Markteinführungspolitik eine wichtige Rolle zu. Hierdurch werden Handlungskapazitäten<br />

gestärkt, die die Voraussetzungen für eine verbesserte sektorale Akzeptanz anspruchsvoller<br />

Umweltziele schaffen.<br />

Neben der Wahrnehmung <strong>von</strong> Problemen und der Ausbildung <strong>von</strong> Lösungskapazitäten sind<br />

politische Opportunitäten und Entscheidungsgelegenheiten maßgeblich für die Umsetzung<br />

<strong>von</strong> sektoralen Umweltstrategien (KINGDON 2011). Solche situativen Erfolgsbedingungen<br />

sind nicht direkt steuerbar. Es ist aber <strong>von</strong> hoher Bedeutung, dass robuste, nachhaltige<br />

Lösungsansätze verfügbar sind, wenn sich günstige Konstellationen oder zeitlich begrenzte<br />

Gelegenheiten einstellen. Die Abkehr <strong>von</strong> der Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke nach<br />

dem Unfall <strong>von</strong> Fukushima ist ein interessantes Beispiel für eine solche günstige situative<br />

Konstellation, in der auf eine vorhandene Lösung zurückgegriffen werden konnte (MATTHES<br />

2011; GLASER 2011).<br />

Von hoher Bedeutung für die Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik sind weiterhin die Strategien<br />

des Umweltsektors wie das Integrierte Energie- und Klimaschutzprogramm oder die<br />

nationale Strategie zur biologischen Vielfalt. Sie tragen dazu bei, einen übergeordneten<br />

Rahmen für die Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik zu schaffen sowie den politischen Willen<br />

für die Festsetzung <strong>von</strong> Zielen und Zeitplänen und deren Umsetzung aufzubauen.<br />

Empfehlungen<br />

711. Der SRU sieht folgende Ansatzpunkte, um sektorale Strategien für die Bearbeitung<br />

auch anspruchsvoller Umweltziele zu öffnen:<br />

– Regulativer Rahmen aufbauend auf ökologischen Leitplanken: Basis für den Erfolg<br />

sektoraler Umweltstrategien ist ein wirkungsvoller regulativer Rahmen, der aus den<br />

politisch definierten ökologischen Leitplanken operationale Handlungsziele und<br />

Maßnahmenpakete ableitet. Dazu können verbindliche und überprüfbare Grenzwerte und<br />

Indikatoren, Aktionspläne, Maßnahmenkataloge, ökonomische Anreize sowie Evaluation<br />

und Monitoring gehören. Ein Positivbeispiel ist die ressortübergreifende Strategie der<br />

Bundesregierung zur <strong>Förderung</strong> der Windenergienutzung auf See (BMU et al. 2002), die<br />

<strong>von</strong> einem Forschungs- und Monitoringprozess zu den Auswirkungen auf die Biodiversität<br />

begleitet wird, dessen Informationen wiederum für die Planung <strong>von</strong> und für Standards zur<br />

Errichtung <strong>von</strong> Windparks genutzt werden.

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