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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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darum, die Nachfrage nach materialintensiven Gütern zu reduzieren oder auch die<br />

Nutzungsintensität zu erhöhen. Beispielsweise werden aufgearbeitete Großgeräte in der<br />

Medizintechnik bereits erfolgreich mit einem Marktanteil <strong>von</strong> circa 10 % vertrieben<br />

(Handelsblatt: Gesundheit vom Recyclinghof, 5. September 2010). Eine weitere Möglichkeit<br />

dazu bietet der Ersatz <strong>von</strong> Produkten durch Dienstleistungen, sodass nicht mehr die<br />

Produktion und der Verkauf <strong>von</strong> Produkten im Vordergrund stehen, sondern die<br />

Bereitstellung <strong>von</strong> Nutzen für den Konsumenten. In diesem Sinne können Leasing-Systeme<br />

zielführend sein. Beim Leasing bleiben die Hersteller Eigentümer der Produkte, der Kunde<br />

erwirbt lediglich ein Nutzungsrecht. Ändern sich die Bedürfnisse des Kunden, erhält der<br />

Hersteller seine Produkte während der Nutzungsphase oder am Ende der Lebensdauer<br />

zurück und steht in der Verantwortung, diese erneut zu vermarkten oder zu entsorgen. Damit<br />

entsteht ein Anreiz für die Hersteller, Produkte so zu produzieren, dass Updates und<br />

Verbesserungen leicht vorgenommen werden können.<br />

Abfallwirtschaft<br />

120. Die Abfallwirtschaft wird zunehmend als Quelle für Rohstoffe wahrgenommen<br />

(Europäische Kommission 2011f; BMU 2011b). Möglicherweise beginnt ein grundlegender<br />

Wandel der Abfallentsorgung <strong>von</strong> einer Rechtspflicht hin zu einem attraktiven Geschäftsfeld.<br />

Dies hängt aber in hohem Maße <strong>von</strong> den Primärrohstoffkosten im Vergleich zu den Kosten<br />

qualitativ gleichwertiger Sekundärrohstoffe ab, die ihrerseits <strong>von</strong> physikalisch-chemischen<br />

Grenzen, dem Anteil dissipativer Verwendungen (Feinverteilung eines Rohstoffs in<br />

verschiedenen Anwendungsbereichen) sowie dem Vorhandensein <strong>von</strong> Technologien und<br />

Infrastruktur abhängen (BUCHERT et al. 2009).<br />

Alle verarbeiteten Rohstoffe werden nach ihrer Nutzung zu potenziellen Sekundärrohstoffen.<br />

Diese werden teilweise durch den Export <strong>von</strong> Gebrauchtwaren und Abfällen dem heimischen<br />

Wirtschaftssystem entzogen. Abzuziehen vom theoretischen Gesamtpotenzial sind weiterhin<br />

diffuse Verluste (wie z. B. aufgrund <strong>von</strong> Abrieb in Platinkatalysatoren) (HAGELÜKEN et al.<br />

2005) und durch Schadstoffe belastete Mengen, die dem System entzogen und sicher<br />

abgelagert werden müssen. Allerdings sind selbst diese abgelagerten, teilweise belasteten<br />

Mengen als Rohstofflager zu betrachten, das unter veränderten ökonomischen und<br />

technischen Rahmenbedingungen zu einer mittel- oder langfristig nutzbaren Quelle werden<br />

kann (z. B. Stäube aus der Abgasreinigung (FEHRENBACH et al. 2007)).<br />

121. Deutschland hat mit 72 % (Anteil aller „einem stofflichen Verwertungsverfahren“<br />

zugeführten Abfallmengen) europaweit eine der höchsten Recyclingquoten (Statistisches<br />

Bundesamt 2011b). Eine Bewertung der Recyclingpolitik Deutschlands muss aber auch mit<br />

Blick auf weitere Aspekte erfolgen:<br />

Welche Materialmengen stehen in Deutschland für ein Recycling zur Verfügung? Neben der<br />

Recyclingquote ist vor allem interessant, welcher Anteil der aus Rohstoffsicht bedeutsamen<br />

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