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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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Munition dar, die nach dem Zweiten Weltkrieg insbesondere in der Ostsee sowie im<br />

Skagerrak und im Kattegat versenkt wurde, und durch deren Verwitterung mit der Zeit<br />

Schadstoffe, wie zum Beispiel Arsenverbindungen, freigesetzt werden können bzw. bereits<br />

freigesetzt werden.<br />

Zu den Umweltproblemen kommen die Folgen des Klimawandels, insbesondere die<br />

Erwärmung und Versauerung der Meere, hinzu. In der Nordsee ist in den letzten fünfzig<br />

Jahren ein stetiger Anstieg der mittleren Temperatur zu beobachten, mit welchem die<br />

Einwanderung wärmeliebender und die Abwanderung kälteliebender Arten in Richtung<br />

Norden in Verbindung gebracht werden (ICES o. J.).<br />

8.1.2 Horizontale und vertikale Koordination als<br />

Herausforderung für den Meeresschutz<br />

450. Die vielfältigen ökologischen Belastungen der Meere ergeben sich aus einer Reihe<br />

sehr unterschiedlicher wirtschaftlicher Nutzungen. Beispielhaft soll nachfolgend das<br />

Spannungsfeld zwischen den Belangen der Seeschifffahrt und den Erfordernissen des<br />

Meeresschutzes dargestellt werden. Ähnliche Konflikte bestehen aber auch in anderen<br />

Bereichen, beispielsweise der Fischerei (SRU 2011a), der Landwirtschaft, der <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong><br />

Erdöl und Erdgas, dem Abbau <strong>von</strong> Sand und Kies, der Offshore-Windenergie (SRU 2011b)<br />

sowie der Verlegung <strong>von</strong> Unterseerohrleitungen und Seekabeln (STEELE et al. 2010).<br />

Die Seeschifffahrt bildet das Rückgrat der maritimen Wirtschaft, welche darüber hinaus die<br />

Wirtschaftsbereiche Häfen, Werften, Reedereien, Zulieferindustrie und Meerestechnologie<br />

umfasst (LANGE und BRANDT 2009). Der Anteil des globalen Handels, der auf dem<br />

Seeweg transportiert wird, liegt bei über 90 % (IMO <strong>2012</strong>, S. 7). Auch in der EU werden<br />

90 % des Außen- sowie 40 % des Binnenhandels über den Seeverkehr abgewickelt<br />

(Europäische Kommission 2009). In Deutschland betrug der Anteil der Seeschifffahrt am<br />

Güterverkehrsaufkommen zwar lediglich knapp 7 %, jedoch lag der Anteil an der gesamten<br />

Güterverkehrsleistung aufgrund der langen Transportdistanzen deutlich höher (Statistisches<br />

Bundesamt 2011). Die Seeverkehrsprognose 2025 des Bundesministeriums für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) geht zudem da<strong>von</strong> aus, dass sich der Umschlag in den<br />

deutschen Seehäfen bis 2025 mehr als verdoppeln wird (PLANCO Consulting 2007, S. 1).<br />

Die Seeschifffahrt trägt erheblich zur ökologischen Belastung der Meere bei (Tz. 448) und ist<br />

weitgehend international geregelt. Das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen<br />

(SRÜ) weist der Schifffahrt eine besondere Stellung zu, indem es deren Freiheit garantiert<br />

und Hauptschifffahrtsrouten Priorität einräumt. Die Schifffahrt genießt völkerrechtlich eine<br />

Vorrangstellung. Daneben ist sie aber auch an zahlreiche internationale Verpflichtungen zu<br />

Umweltschutzmaßnahmen gebunden (KACHEL 2006; KNUDSEN und HASSLER 2011). Das<br />

wichtigste Abkommen der International Maritime Organization (IMO) ist das Internationale<br />

Übereinkommen vom 2. November 1973 zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch<br />

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