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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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Konsum der Deutschen deutlich zu hoch (WCRF und AICR 2007, S. 12). Eine physiologisch<br />

ausgewogene Ernährung deckt den täglichen Energiebedarf zu 28 bis 31 % aus Fetten, zu<br />

16 bis 17 % aus Proteinen und zu 52 bis 53 % aus Kohlenhydraten. Insgesamt sollten 75 %<br />

oder mehr der Kalorien aus pflanzlichen Quellen stammen. Die essenziellen<br />

Spurenelemente, Aminosäuren und Vitamine sind jedoch in tierischen und pflanzlichen<br />

Lebensmitteln unterschiedlich enthalten. Die essenziellen Spurenelemente kommen<br />

vorwiegend in Rindfleisch oder Leber, aber auch in Muscheln (Eisen), Weizenkeimen (Zink)<br />

oder Leguminosen (Kupfer) vor. Vitamine sind bevorzugt in Früchten, Gemüsen,<br />

Weizenkeimen oder Pflanzen- sowie Fischöl enthalten. Dies spricht generell eher für eine<br />

Mischkost, bei Verzicht auf tierische Lebensmittel kann aber grundsätzlich der Vitamin-,<br />

Aminosäure- und Spurenelementebedarf auch anderweitig gedeckt werden.<br />

190. Mit einem zu hohen Fleischkonsum sind gesundheitliche Risiken verbunden<br />

(McAFEE et al. 2010), welche sich vor allem aus der Aufnahme tierischer Fette, dabei vor<br />

allem der gesättigten Fettsäuren, sowie der Zubereitungsart ergeben. Eine zu hohe<br />

Aufnahme <strong>von</strong> Fett und gesättigten Fettsäuren erhöht den Cholesterinwert sowie die<br />

Wahrscheinlichkeit der Gewichtszunahme und kann dadurch zu Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen führen. Zahlreiche Studien zeigen, dass der Genuss <strong>von</strong> Rind-, Lamm- und<br />

Schweinefleisch sowie <strong>von</strong> verarbeitetem Fleisch das Risiko erhöhen, an Krebs zu erkranken<br />

(WCRF und AICR 2007).<br />

Gleichzeitig nehmen die Deutschen im Schnitt mehr Proteine auf als <strong>von</strong> der DGE empfohlen<br />

– je nach Altersgruppe liegt der Median bei circa 130 bis 160 % der empfohlenen Menge<br />

(MRI 2008a, S. 103 f.). Bei einer Reduktion des Fleischkonsums müsste somit aus rein<br />

ernährungsphysiologischer Sicht die aufgenommene Proteinmenge nicht konstant gehalten<br />

werden, indem die Proteine in gleicher Höhe zum Beispiel in Form <strong>von</strong> Milchprodukten<br />

aufgenommen würden. Während es – wie oben aufgeführt (vgl. Tz. 176, 179) – bei<br />

vollständigem Ersatz <strong>von</strong> Fleisch durch Milchprodukte zu höheren THG- und<br />

Stickstoffemissionen kommen kann, hätte eine Kost mit verringertem Fleischkonsum ohne<br />

vollständige Substitution durch Milchprodukte in der Regel positive Umweltwirkungen.<br />

3.4 Schlussfolgerungen für einen<br />

umweltbewussten Lebensmittelkonsum<br />

191. Die Lebensmittelproduktion und damit der Lebensmittelkonsum haben ganz<br />

erheblichen Einfluss auf die Umwelt. Dies gilt vor allem für die Fleischproduktion. Daneben<br />

ist auch die Produktion <strong>von</strong> Milch und Milchprodukten aus Umweltsicht kritisch zu bewerten.<br />

Obwohl viel <strong>von</strong> der sehr konkreten Ausgestaltung des Konsums abhängt, lassen sich ein<br />

paar allgemeingültige Leitlinien aufstellen, deren Berücksichtigung die vom<br />

Lebensmittelkonsum ausgehenden Umweltwirkungen deutlich verringern und die daher als<br />

179

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