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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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aufgezehrt wird, weil im Gegenzug die Terminalinfrastruktur in der Fläche erheblich<br />

ausgeweitet werden müsste.<br />

Die Kosten für Fahrzeuge und Güterwagen, die dem leistungsfähigen System entsprechen,<br />

fallen im Rahmen des „lebenszyklusgetriebenen Güterwagenaustauschs“ (HOLZHEY et al.<br />

2011, S. 32) zum Teil ohnehin an. Zusätzliche Kosten – für systemkonforme Wagen –<br />

wurden nicht explizit berechnet, dürften aber unterhalb der Infrastrukturkosten liegen.<br />

Darüber hinaus muss das deutsche Schienensystem auch weiterhin mit den Systemen der<br />

europäischen Nachbarstaaten abgestimmt werden, um Engpässe an den Grenzen bzw.<br />

Umladestationen zu vermeiden. Insbesondere dem Alpentransit durch die Schweiz und<br />

durch Österreich könnte dabei eine entscheidende Rolle zukommen, da auch dort mit<br />

starkem Güterverkehrswachstum gerechnet wird und aufgrund der topografischen<br />

Verhältnisse eine Expansion des heutigen Verkehrssystems nur schwer möglich ist.<br />

Geht man <strong>von</strong> den genannten möglichen 500 Mrd. tkm für den Schienengüterverkehr im Jahr<br />

2050 aus, so ist dieser Wert mehr als das Doppelte dessen, was ICKERT et al. (2007) für<br />

dasselbe Jahr als wahrscheinlichen Wert für den Schienengüterverkehr ohne zusätzliche<br />

Verlagerungsbemühungen abschätzen (227 Mrd. tkm im Schienengüterverkehr). Es müssten<br />

somit bis zum Jahr 2050 273 Mrd. tkm <strong>von</strong> den anderen Güterverkehrsmodi auf den<br />

Schienengüterverkehr verlagert werden. Stammt diese Verlagerung ausschließlich aus dem<br />

Straßengüterverkehr und wird der Schienengüterverkehr im Jahr 2050 regenerativ-elektrisch<br />

versorgt, könnte mithilfe der Verlagerung eine CO2-Emissionsminderung – unter der<br />

Annahme <strong>von</strong> starken Effizienzsteigerungen aller Modi – um etwa 15 Mt im Jahr 2050<br />

erreicht werden. Sollte die Güterverkehrsleistung aufgrund <strong>von</strong> Vermeidungseffekten<br />

niedriger ausfallen als in ihren Betrachtungen <strong>von</strong> HOLZHEY et al. (2011) angenommen,<br />

würde dies auch das Potenzial der verlagerbaren Verkehre und somit der Reduktion <strong>von</strong><br />

THG-Emissionen reduzieren. Grundsätzlich werden die THG-Emissionen des Güterverkehrs<br />

jedoch auch dann noch oberhalb der Zielwerte liegen.<br />

Eine Güterverkehrsleistung des Schienengüterverkehrs in Höhe <strong>von</strong> 500 Mrd. tkm im Jahr<br />

2050 bedeutet auf der anderen Seite, dass bis zu 700 Mrd. tkm der für das Jahr 2050<br />

prognostizierten Güterverkehrsleistung mithilfe anderer Modi erbracht werden müssten<br />

(600 Mrd. tkm Straße, 100 Mrd. tkm Binnenschiff). Deren CO2-Emissionen dürfen dabei nicht<br />

über dem Klimaschutzziel liegen. Unterstellt man zwar Effizienzsteigerungen bei den<br />

Verbrennungsmotoren, jedoch keinen grundsätzlichen Systemwechsel, so läge die<br />

Emissionsmenge des Güterverkehrs mit 35 bis 40 Mt CO2eq/a weiterhin bei einem<br />

Mehrfachen der angestrebten Zielwerte <strong>von</strong> 2,3 bis 9,2 Mt/a. Abbildung 4-5 veranschaulicht<br />

ungefähre THG-Emissionsminderungen durch verschiedene Maßnahmen.

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