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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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Güterverkehrsleistung<br />

244. Zu den zukünftigen Entwicklungen des Güterverkehrs liegt eine Vielzahl<br />

verschiedener Studien sowohl für die EU (Europäische Kommission – Generaldirektion für<br />

Energie und Transport 2010; PETERSEN et al. 2009; ANDERS et al. 2009; SCHIPPL et al.<br />

2008) als auch für Deutschland vor (Intraplan Consult und BVU 2007; Deutsche Bahn AG<br />

und McKinsey & Company 2010; ICKERT et al. 2007; ifmo 2010). Diese unterscheiden sich<br />

zum Teil erheblich in ihren Prognosehorizonten. Auch wenn alle Studien weiterhin ein<br />

deutliches Wachstum der Güterverkehrsleistung erwarten, so gibt es doch erhebliche<br />

Abweichungen im Ausmaß des erwarteten Wachstums (vgl. Tab. 4-1).<br />

Die vorliegenden Studien greifen die in den vergangenen Jahren beobachteten<br />

Entwicklungen als Basis der Trendprognosen auf. Während die Güterverkehrsintensität in<br />

Europa (EU-27) insgesamt im Zeitraum <strong>von</strong> 1995 bis zu Beginn der Krise im Jahr 2008<br />

weitgehend stabil blieb, sind zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten erhebliche<br />

Unterschiede zu verzeichnen (EuroStat <strong>2012</strong>). So konnte in den meisten Staaten der EU-15<br />

eine gewisse Entkopplung der Güterverkehrsleistung vom BIP erreicht werden.<br />

Demgegenüber wuchs in der Mehrheit der neuen osteuropäischen Mitgliedstaaten sowie auf<br />

der iberischen Halbinsel die Güterverkehrsleistung deutlich schneller als das BIP. Letzteres<br />

lässt sich mit der nachholenden Wirtschaftsentwicklung und der Integration der neuen<br />

Mitgliedstaaten in den europäischen Binnenmarkt sowie einem erheblichen<br />

Infrastrukturzubau erklären. Die <strong>von</strong> anderen EU-15-Staaten abweichende Entwicklung der<br />

Güterverkehrsleistung in Deutschland liegt in wesentlichen Teilen in der Rolle Deutschlands<br />

als wichtigem Handelspartner und Transitland für die osteuropäischen EU-Staaten<br />

begründet.<br />

Diese sehr heterogene Entwicklung scheint sich mit zunehmender wirtschaftlicher<br />

Konvergenz abzuschwächen, sodass eine langfristige Fortschreibung – gerade der hohen<br />

Wachstumsraten der zurzeit ökonomisch nachholenden Länder – fragwürdig erscheint.<br />

Zudem erscheint es sehr wahrscheinlich, dass sich nach einer Phase rasanten Wachstums<br />

im Außenhandel, die Zuwachsraten <strong>von</strong> Außenhandel und BIP künftig europaweit<br />

zunehmend angleichen werden (ANDERS et al. 2009). Dies spiegelt sich auch in den zeitlich<br />

und nach Ländern aufgeschlüsselten Zahlen der genannten Studien wider. Sie<br />

prognostizieren eine im Zeitablauf fortschreitende, verstärkt ab dem Jahr 2020 einsetzende,<br />

Entkopplung des Wachstums <strong>von</strong> BIP und Güterverkehrsleistung, gerade auch für die neuen<br />

EU-Mitgliedstaaten (ANDERS et al. 2009; Europäische Kommission – Generaldirektion für<br />

Energie und Transport 2010). Die absolute Verkehrsleistung steigt dennoch auch weiterhin<br />

an. Im Gegensatz zum grundsätzlichen Trend für Gesamteuropa wird für Deutschland<br />

mehrheitlich auch weiterhin – bis zum Jahr 2050 – keine Entkopplung erwartet, wodurch sich<br />

der verkehrs- und klimapolitische Handlungsdruck erhöht.<br />

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