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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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als komplementär verstanden werden in dem Sinne, dass es verwendet wird, um<br />

Mindestanforderungen an den Umweltschutz zu formulieren, ohne dabei das höhere<br />

Anspruchsniveau der starken Nachhaltigkeit infrage zu stellen.<br />

1.2.4 Grenzüberschreitungen:<br />

Krisenentwicklungen und Indikatoren<br />

Beispiele weltweiter ökologischer Grenzüberschreitungen<br />

51. Die Menschheit nimmt einen immer größeren Anteil der verfügbaren<br />

Umweltressourcen in Anspruch und schädigt dabei natürliche Systeme irreversibel.<br />

Menschliche Aktivitäten beeinflussen das natürliche Erdsystem heute so stark, dass einige<br />

Wissenschaftler die gegenwärtige geologische Epoche als „Anthropozän“ bezeichnen<br />

(STEFFEN et al. 2007; CRUTZEN 2002). Global werden ökologische Grenzen<br />

beispielsweise in folgenden Bereichen überschritten:<br />

– Mit dem fortschreitenden Klimawandel steigt der Meeresspiegel, Gletscher schmelzen ab,<br />

wetterbedingte Extremereignisse treten häufiger auf und irreversible Umkippeffekte<br />

werden wahrscheinlicher (IPCC 2007).<br />

– Trotz aller internationalen Verhandlungen und Anstrengungen ist es nicht gelungen, den<br />

Verlust an biologischer Vielfalt auch nur zu verlangsamen, wie es sich die internationale<br />

Gemeinschaft im Jahr 2002 als Ziel bis 2010 vorgenommen hatte. Der Artenverlust setzt<br />

sich ungebremst mit einem Vielfachen der natürlichen Verlustrate fort. Der Living Planet<br />

Index, ein Maß für die Entwicklung der globalen Biodiversität, zeigt einen Rückgang der<br />

Bestände ausgewählter Indikatorarten um fast 30 % seit 1970 (WWF et al. 2010).<br />

– Etwa 60 % der untersuchten Ökosystemleistungen sind bereits degradiert oder durch<br />

nicht-nachhaltige Nutzung gefährdet (REID et al. 2005). Die Waldfläche nimmt global ab,<br />

insbesondere die Fläche der Tropenwälder geht kontinuierlich und in dramatischem<br />

Ausmaß zurück. Tropische Korallenriffe kollabieren (UNEP 2007a, S. 88; SCBD 2010b).<br />

Die Überfischung der Meere ist nach wie vor eines der großen ungelösten Probleme; etwa<br />

80 % der Bestände in den Weltmeeren ist bereits überfischt oder bis an ihre Grenzen<br />

ausgebeutet (FAO 2009). Nicht-nachhaltige Land- und Wassernutzung führt in<br />

Verbindung mit dem Klimawandel zur Desertifikation bzw. zum Verlust fruchtbarer Böden<br />

durch Erosion, Versalzung und Nährstoffverlust.<br />

– Die weltweit pro Kopf verfügbare Wassermenge nimmt ab, vor allem durch Übernutzung<br />

<strong>von</strong> Grund- und Oberflächenwasserressourcen. In Zukunft werden immer mehr Menschen<br />

unter Wassermangel leiden (UNEP 2007b, S. 11). Wasserverschmutzung bleibt weltweit<br />

eine der wichtigsten Ursachen für Krankheit und Tod.<br />

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