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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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Grundlage der umweltfreundlichen Ausrichtung des Lebensmittelkonsums gelten können.<br />

Angestrebt werden sollte:<br />

– Eine Verringerung der Lebensmittelverluste<br />

– Eine Reduktion des Konsums tierischer Produkte (v. a. Fleisch- und Milcherzeugnisse)<br />

– Beim Konsum <strong>von</strong> Fleisch- und Milchprodukten: die Bevorzugung <strong>von</strong> Produkten aus<br />

extensiver Weidehaltung bzw. aus Fütterung mit extensiv produziertem Futter<br />

– Bevorzugung <strong>von</strong> ökologisch hergestellten Produkten bzw. <strong>von</strong> Produkten, die zur<br />

Erhaltung einer artenreichen Landschaft beitragen<br />

– Reduktion des Konsums <strong>von</strong> Produkten aus Übersee, insbesondere jener, die mit dem<br />

Flugzeug transportiert wurden<br />

– Bevorzugung <strong>von</strong> saisonalem Obst und Gemüse, das im Freiland produziert wurde.<br />

Im Ergebnis hat sich gezeigt, dass eine Reduzierung des Konsums tierischer Produkte in<br />

Deutschland die Umweltauswirkungen des Lebensmittelkonsums positiv beeinflussen würde.<br />

Die Substitution <strong>von</strong> Fleisch durch Milchprodukte bei konstanter Kalorien- bzw.<br />

Proteinaufnahme kann dabei jedoch nicht das Ziel sein, da dies die Umwelteffekte nicht<br />

verringern würde. Vielmehr muss insgesamt die Aufnahme tierischer Proteine reduziert<br />

werden. Eine reduzierte Aufnahme <strong>von</strong> Proteinen wäre – auch unter gesundheitlichen<br />

Gesichtspunkten – empfehlenswert, da in Deutschland je nach Altersgruppe heute circa 130<br />

bis 160 % der <strong>von</strong> der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Menge Proteine<br />

aufgenommen werden (MRI 2008b, S. 103 f.).<br />

3.5 Legitimation <strong>von</strong> Eingriffen der Politik<br />

192. Im Folgenden soll zunächst gezeigt werden, dass Eingriffe der Politik in das sehr<br />

sensible Feld des Lebensmittelkonsums in dem Sinne legitim sind, als dass sie auch unter<br />

Wahrung der Konsumentensouveränität möglich und angesichts der Umwelteffekte<br />

angebracht sind. Anschließend sollen Möglichkeiten einer an Umweltaspekten<br />

ausgerichteten Verbraucherpolitik aufgezeigt werden.<br />

3.5.1 Konsumentenpräferenzen und Einflüsse<br />

auf das Verbraucherverhalten<br />

193. Der Lebensmittelkonsum und mithin seine ökologischen Konsequenzen werden<br />

wesentlich durch die Ausprägung der Verbraucherpräferenzen sowie ihre Realisierung<br />

beeinflussende ökonomische Strukturen (v. a. Preisrelationen) determiniert. Die<br />

neoklassische Annahme stabiler und konsistenter Präferenzen konnte in zahlreichen<br />

empirischen Untersuchungen der Realität nicht standhalten. Vielmehr scheinen die

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