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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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„Landschaftspflegeleistung“ im DLG-Nachhaltigkeitsstandard (DLG – Deutsche<br />

Landwirtschafts-Gesellschaft) genutzt werden, um Produkte zu kennzeichnen, bei deren<br />

Produktion Flächen erhalten werden, die besonders wichtig für den Schutz bestimmter Arten<br />

sind (CHRISTEN et al. 2009).<br />

162. Insgesamt begegnet die (quantitative) Bewertung ökologischer Auswirkungen der<br />

Lebensmittelproduktion, wie sie beispielsweise anhand der dargestellten Indikatoren erfolgt,<br />

großen methodischen Schwierigkeiten und ist bislang nicht standardisiert. Die allgemeinen<br />

Vorgaben der Normen ISO 14040 (Umweltmanagement – Ökobilanz – Grundsätze und<br />

Rahmenbedingungen) und ISO 14044 (Umweltmanagement – Ökobilanz – Anforderungen<br />

und Anleitungen) geben einen Rahmen für die Entwicklung der Indikatoren vor. Trotzdem ist<br />

zum Beispiel der Unterschied zwischen den – in verschiedenen Ländern in der Diskussion<br />

befindlichen – methodischen Vorschlägen zur Bestimmung <strong>von</strong> Carbon Footprints („CO2-<br />

Fußabdrücke“, s. Tab. 3-1) groß (OSTERBURG et al. 2009, S. 14–16; MARSH-PATRICK<br />

und ALLISON 2010; GRIEßHAMMER und HOCHFELD 2009). Eine einheitliche Methodik<br />

sowie einheitliche Datenbanken, auf denen zum Beispiel die Berechnung des Product<br />

Carbon Footprint (PCF) basiert, wird erst erarbeitet und fehlte bislang (PCF Pilotprojekt<br />

Deutschland 2009). Erst 2011 wurden Standards im Rahmen der Greenhouse Gas Protocol<br />

Initiative für die Berechnung der Treibhausgase, bezogen auf den Produktlebenszyklus<br />

sowie entlang der Wertschöpfungskette des Unternehmens, veröffentlicht (BHATIA et al.<br />

2011). Die ISO-Norm 14067 zur Bestimmung <strong>von</strong> PCF steht ebenfalls kurz vor der<br />

Verabschiedung (Carbon footprints of products – Requirements and guidelines for<br />

quantification and communication). Die bisher veröffentlichten Berechnungen sind demnach<br />

als vorläufig zu betrachten.<br />

Auch die Bewertung des durch den Lebensmittelkonsum verursachten Flächenverbrauchs ist<br />

komplex. Eine erweiterte ökologische Beurteilung der Wirkungen des Konsums auf die<br />

Tragfähigkeit der Erde bietet das Konzept des ökologischen Fußabdrucks (<strong>von</strong> KOERBER<br />

et al. 2009, S. 180; Tab. 3-1). Hier werden neben unmittelbaren Flächenbeanspruchungen<br />

der Produktion auch indirekte Beanspruchungen einbezogen, zum Beispiel über die zur<br />

hypothetisch vollständigen Sequestrierung des emittierten CO2 notwendigen Flächen.<br />

Im Ergebnis gibt es zwar methodische Schwierigkeiten, die Umweltauswirkungen des<br />

Lebensmittelkonsums zu erfassen, und die gegenwärtigen Methoden erlauben bislang nur<br />

eine Annäherung. Allerdings sind diese Umweltauswirkungen so bedeutend, dass es auch<br />

unzulängliche Bewertungsmethoden nicht rechtfertigen können, das Handlungsfeld nicht zu<br />

adressieren.<br />

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