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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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Die folgenden Betrachtungen konzentrieren sich auf den landgebundenen Güterverkehr<br />

(Straßen- und Schienengüterverkehr). Der Straßengüterverkehr wird voraussichtlich der<br />

Güterverkehrsmodus sein, der ohne zusätzliche Maßnahmen weiterhin stärker absolut<br />

wachsen wird als die Binnenschifffahrt und der Schienengüterverkehr. Der<br />

Schienengüterverkehr stellt bei vergleichsweise geringen spezifischen CO2-Emissionen pro<br />

tkm, die sich durch den Einsatz regenerativ erzeugten Stroms praktisch auf Null senken<br />

lassen, prinzipiell eine Option dar, große Mengen der Güterverkehrsleistung anderer<br />

Güterverkehrsmodi – insbesondere vom Straßengüterverkehr – aufzunehmen.<br />

Große Herausforderungen bei der Reduktion der THG-Emissionen stellen auch der<br />

Güterluftverkehr und der internationale Seeverkehr dar. Beide sind wichtige und stark<br />

wachsende Emittenten, die bisher keinem angemessenen internationalen Klimaschutzregime<br />

unterworfen sind. Diese können hier jedoch nicht vertieft betrachtet werden.<br />

4.3.2 Ansätze zur Entkopplung <strong>von</strong> Wirtschaftswachstum<br />

und Güterverkehr<br />

249. Gemeinhin wird angenommen, dass Wirtschaftswachstum und die Entwicklung des<br />

Güterverkehrs eng miteinander verkoppelt sind (IEA und OECD 2009, S. 280). Bei genauer<br />

Betrachtung ergibt sich jedoch eine deutliche Varianz im Zeitablauf und im Vergleich<br />

wichtiger Industrieländer. Die Verkehrsintensität divergiert zwischen einzelnen EU-Staaten<br />

teilweise um den Faktor 3 (GLEAVE 2003, S. 11). In einigen Ländern wächst der<br />

Güterverkehr deutlich schneller als das BIP, in anderen gibt es erste Anzeichen einer<br />

Entkopplung (EuroStat 2011). Von einem starren Verhältnis <strong>von</strong> Wirtschafts- und<br />

Güterverkehrswachstum kann man daher nicht generell ausgehen. In vielen europäischen<br />

Ländern und auch in den USA sind bereits Sättigungstendenzen zu beobachten (OECD<br />

2006, S. 24 f. und 68 ff.; MCKINNON 2007; TAPIO 2005; TAPIO et al. 2007), nicht hingegen<br />

in Deutschland (Statistisches Bundesamt 2011a).<br />

Güterverkehrsintensität und -wachstum werden durch folgende Faktoren beeinflusst (IEA<br />

und OECD 2009, S. 278 ff.; OECD 2006, S. 24 f. und 68 ff.; BAUM und HEIBACH 1997;<br />

SRU 2005, S. 130 ff.):<br />

– Nachfragefaktoren (Wirtschaftswachstum, internationale Arbeitsteilung, Fertigungstiefe,<br />

Industriestrukturwandel, Raum- und Standortstruktur),<br />

– Angebotsfaktoren (Zeitkosten der Raumerschließung, Transportkosten- und<br />

Ölpreisentwicklung, Effizienz in der logistischen Kette, Umschlagshäufigkeit, Just-in-Time-<br />

Konzepte),<br />

– politische Faktoren (Handelsliberalisierung, Infrastruktur- und Steuerpolitik), die die<br />

Nachfrage- oder Angebotstrends verstärken oder abschwächen können.<br />

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