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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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2.4.3 Instrumente für die Kreislaufführung <strong>von</strong> Rohstoffen<br />

142. Mit der Debatte um Rohstoffsicherheit haben Ansätze der europäischen und<br />

deutschen Abfallpolitik eine deutliche Aufwertung erfahren. Dies gilt insbesondere für den<br />

klaren Fokus auf die Ressourcenschonung durch die sogenannte fünfstufige Abfallhierarchie<br />

der Abfallrahmenrichtlinie, die der Vermeidung, Wiederverwendung und der stofflichen<br />

Verwertung den Vorrang vor der energetischen Verwertung und Beseitigung gibt. Eine<br />

deutliche Wirkung haben die Regelungen für ausgewählte Stoffströme wie Altautos,<br />

Batterien usw. erbracht, da zumindest für die erfassten Mengen verbindliche<br />

Mindestanforderungen festgelegt wurden (FAßBENDER 2011). Trotz der Erfolge sind weder<br />

Qualität noch Quantität der Rückführung <strong>von</strong> Rohstoffen in den Produktionskreislauf<br />

befriedigend. Instrumente müssen dementsprechend zum einen auf eine höhere Qualität der<br />

Sekundärrohstoffe durch Minimierung <strong>von</strong> Schad- oder Störstoffen zielen, zum anderen auf<br />

eine Erhöhung der erfassten Mengen, die Steigerung der gewonnenen<br />

Sekundärrohstoffmengen und in Konsequenz auf eine breitere Verwendung der<br />

rückgewonnenen Rohstoffe. Adressaten dieser Instrumente sind sowohl die Hersteller als<br />

auch die Konsumenten: Die Hersteller sind für das Design, die Aufbereitung und den<br />

Wiedereinsatz verantwortlich, die Konsumenten dagegen beeinflussen durch ihr<br />

Kaufverhalten die Nachfrage und entscheiden letztlich über die Rückführung in den Kreislauf.<br />

Herstellerorientierte Instrumente<br />

143. Zentrales Prinzip für die Stärkung der Anreize zu einem recyclingfreundlichen<br />

Produktdesign und zu einer hochwertigen Verwertung ist die Produzentenverantwortung, die<br />

für den gesamten Lebenszyklus <strong>von</strong> der Produktplanung und Herstellung, über die<br />

Nutzungsphase bis zur Entsorgung eines Produktes gilt. Die größte Bedeutung für die<br />

Lebensdauer, Reparaturfähigkeit und Verwertbarkeit <strong>von</strong> Produkten hat dabei die<br />

Produktplanung. Es gilt, die Auswahl <strong>von</strong> Design, Materialien und Verbindungen im Sinne<br />

einer rohstoffschonenden Wirtschaft zu beeinflussen. Die Konkretisierung der Ökodesign-<br />

Richtlinie berücksichtigt bisher fast ausschließlich Energieaspekte, eine Ergänzung um<br />

Rohstoffaspekte wäre langfristig sinnvoll (THOLEN et al. 2011). Schon unter dem<br />

ausschließlichen Blickwinkel des Energieverbrauchs ist die Umsetzung dieser Richtlinie<br />

jedoch sehr aufwendig und langwierig und sollte nicht gebremst werden.<br />

Verwertungs- weil qualitätsfördernd wirken Beschränkungen für den Einsatz <strong>von</strong><br />

Schadstoffen. Ein Beispiel dafür ist die RoHS-Richtlinie, die den Einsatz ausgewählter<br />

Elemente (wie z. B. Blei, Quecksilber, aber auch einiger organischer Verbindungen) begrenzt<br />

oder untersagt. Fokus dieser Richtlinie ist zwar die menschliche Gesundheit, gleichzeitig<br />

steigt aber auch die Qualität der zu verwertenden Materialien.<br />

144. Das Instrument, das eigentlich eine deutliche Verbesserung der Produktplanung<br />

erbringen sollte, ist § 22 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes. Demnach sind Hersteller

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