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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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352<br />

Bioziden, eine Vollbaumnutzung sowie eine maschinelle Bodenbearbeitung prinzipiell<br />

möglich. Diese Maßnahmen sind unter FSC nur beschränkt bzw. gar nicht zulässig.<br />

Darüber hinaus ist in FSC zertifizierten Wäldern das Schaffen sogenannter Referenzflächen<br />

vorgeschrieben. Dies sind für den forstlichen Wuchsbezirk repräsentative Flächen<br />

vorhandener Wald- bzw. Forstgesellschaften, die dauerhaft aus der forstlichen Nutzung<br />

genommen werden. Diese Flächen sollen, neben ihrer Arten- bzw. Naturschutzfunktion, vor<br />

allem den Forstbetrieben helfen, <strong>von</strong> der Natur zu lernen. Referenzflächen müssen im<br />

Bundes- und Landeswald und im Körperschaftswald ab 10 km 2 mindestens 5 % der<br />

Forstbetriebsfläche umfassen. Unbewirtschaftete Wälder (z. B. in Naturschutzgebieten,<br />

Nationalparks oder Naturwaldreservaten) in den forstlichen Wuchsbezirken können als<br />

Referenzflächen anerkannt werden. Diese Flächen können damit einen Beitrag zum<br />

Erreichen des Ziels der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt <strong>von</strong> 5 % natürlicher<br />

Waldentwicklung im gesamten Wald bzw. 10 % im öffentlichen Wald leisten, sofern sie<br />

langfristig rechtlich gesichert sind (vgl. Tz. 350). Zudem verlangt FSC <strong>von</strong> seinen Betrieben,<br />

den Holzvorrat auf der Betriebsfläche zu steigern. Leitbild ist der natürliche Wald.<br />

Standortheimische Baumarten erhalten den Vorzug. Damit stimmen die Ziele der nationalen<br />

Biodiversitätsstrategie und insbesondere die FSC-Prinzipien und -Kriterien in wichtigen<br />

Teilen überein.<br />

6.2.5 Wälder als Standorte für Windkraftanlagen<br />

367. Im Zuge des Ausbaus erneuerbarer Energien ist auch mit einer deutlichen Steigerung<br />

der Onshore-Windenergienutzung zu rechnen. Mit Schaffung der technischen<br />

Voraussetzungen (größere Anlagenhöhe) werden zunehmend auch Windenergieanlagen in<br />

Wäldern errichtet. Nach einer Studie des Fraunhofer Instituts für Windenergie und<br />

Energiesystematik sind etwa 14 % der deutschen Waldfläche potenziell als Standort<br />

geeignet (BOFINGER et al. 2011). In einem Positionspapier weist das Bundesamt für<br />

Naturschutz (BfN) jedoch darauf hin, dass noch erhebliche Kenntnislücken bezüglich des<br />

Einflusses <strong>von</strong> Windenergieanlagen in Wäldern auf den Naturhaushalt, das Landschaftsbild<br />

und die biologische Vielfalt bestehen (BfN 2011). Auswirkungen entstehen sowohl durch den<br />

Bau als auch durch den Betrieb der Anlagen. Neben der Flächeninanspruchnahme durch die<br />

Anlagen und die damit verbundene Infrastruktur bestehen vor allem Auswirkungen durch die<br />

Landschaftszerschneidung und die Kollisionsgefahr für Vögel und Fledermäuse sowie die<br />

Störung <strong>von</strong> Brut- und Rastplätzen (BfN 2011). Daher kommen aus naturschutzfachlichen<br />

Gründen nur forstlich intensiv genutzte, naturferne Wälder als Standorte infrage.<br />

Insbesondere Flächen, die eine große Bedeutung für Naturschutz und Landschaftspflege<br />

haben (z. B. potenzielle Flächen zur Erhöhung des Flächenanteils der Wälder mit natürlicher<br />

Waldentwicklung, Natura 2000-Gebiete), sollten bei der Standortwahl ausgeschlossen<br />

werden.

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