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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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5.6 Zusammenfassung<br />

342. In Deutschland lebt ein Großteil der Bevölkerung in Ballungsräumen. Hier eine hohe<br />

Lebensqualität zu sichern ist deshalb <strong>von</strong> besonderer Bedeutung, auch für die zukünftige,<br />

nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft. Mobilität ist ein wesentlicher Bestandteil des<br />

sozialen Lebens und gehört zur Lebensqualität. Mobilität meint nicht nur Verkehr, sondern<br />

bezieht sich viel umfassender zunächst auf die Möglichkeiten, durch Ortsveränderung ein<br />

Interesse zu realisieren. Im Kern geht es somit um Erreichbarkeit. Das Auto ist für viele eine<br />

bequeme und praktische Möglichkeit, Ziele zu erreichen und damit eigene<br />

Mobilitätsbedürfnisse zu erfüllen. Erreichbarkeit erfordert aber nicht unbedingt Autoverkehr.<br />

Mobilitätsbedürfnisse können auch – oftmals sogar besser – durch andere Verkehrsmittel<br />

befriedigt werden. Das heißt, eine Einschränkung des Autoverkehrs muss nicht zu einer<br />

Einschränkung der Mobilität führen.<br />

Insbesondere in den Ballungsräumen muss die immer noch bestehende Autozentrierung<br />

zurückgedrängt werden. Der Autoverkehr belastet weiterhin in unzumutbarer Weise die<br />

Lebensqualität in den Ballungsräumen, insbesondere durch Luftschadstoffe,<br />

Lärmemissionen und Unfallrisiken. Er schränkt gleichzeitig die Mobilität, aber auch den<br />

Lebens- und Aufenthaltsraum <strong>von</strong> anderen Teilnehmern am öffentlichen Leben, wie zum<br />

Beispiel Kindern, erheblich ein. Zudem sind die Belastungen sozialräumlich ungleich verteilt.<br />

Autozentrierte Infrastrukturen führen dazu, dass die Erreichbarkeit <strong>von</strong> Zielen für Menschen<br />

ohne Auto erschwert wird. Eine gute Nahversorgung, das heißt ein gutes lokales Angebot,<br />

erhöht die Wohnqualität nicht nur objektiv, sondern auch aus der subjektiven Sicht der<br />

Bevölkerung entscheidend. Mit Verbesserungen der nahräumlichen Ausstattung kann also<br />

die Wohnqualität – und damit Lebensqualität – erheblich gesteigert werden (BMVBS 2011a,<br />

S. 36).<br />

Der SRU sieht es als zentral an, dass die weiterhin bestehenden hohen Belastungen, die<br />

vom Autoverkehr ausgehen, vermindert werden, gleichzeitig aber die individuellen<br />

Mobilitätsbedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer möglichst optimal und gerecht erfüllt werden.<br />

Deshalb ist ein umweltgerechter Verkehr notwendig. Das Beispiel der Stadt Zürich zeigt<br />

eindrucksvoll, wie ein umweltgerechter Verkehr die Lebensqualität einer Stadt heben kann.<br />

Dabei setzt sich der Verkehr aus Autoverkehr, ÖPNV und Langsamverkehr (Radfahren und<br />

Zufußgehen) zusammen. Insbesondere die letzten beiden Säulen müssen zukünftig weiter<br />

gestärkt werden. Das bedeutet, den Anteil des motorisierten Verkehrs zu verringern, ihn<br />

langsamer und sauberer zu machen und den Umweltverbund zu stärken. Dafür muss ein<br />

Paradigmenwechsel in der Verkehrsplanung stattfinden. Sie sollte nicht mehr länger<br />

nachfrageorientiert und reaktiv, sondern angebots- und ziel- sowie zukunftsorientiert sein.<br />

Der SRU hat vorstehend eine Reihe <strong>von</strong> Maßnahmen dargestellt, die für einen<br />

umweltgerechten Verkehr in Ballungsräumen wesentlich sind. Dazu zählen eine gerechtere<br />

Verteilung des öffentlichen Raums und die Angleichung der Geschwindigkeiten für alle<br />

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