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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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5 Mobilität und Lebensqualität in Ballungsräumen<br />

5.1 Einleitung<br />

288. Die meisten Menschen in Deutschland leben in Ballungsräumen, das heißt in dicht<br />

besiedelten, stark vom Verkehr geprägten Gebieten. Setzt man Ballungsräume mit den<br />

sogenannten Stadtregionen gleich (Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern inklusive<br />

ihrer umliegenden Pendler-Gemeinden), dann besteht etwa die Hälfte der Fläche<br />

Deutschlands aus solchen Ballungsräumen, in denen fast drei Viertel aller Deutschen leben<br />

(BBSR 2010, dort auch die Definition der „Stadtregionen“; s. a. Abb. 5-6).<br />

Ballungsräume haben eine hohe Bedeutung für die nachhaltige Entwicklung unserer<br />

Gesellschaft: In verdichteten Siedlungsgebieten können Ressourcen wie Energie, Flächen<br />

oder Infrastrukturen effektiver genutzt werden. Ballungsräume sind darüber hinaus besser in<br />

der Lage, für all ihre Bewohner die Erreichbarkeit <strong>von</strong> Schulen, Einkaufsmöglichkeiten,<br />

ärztlicher Versorgung und ähnlichen Einrichtungen sicherzustellen, während dies auf dem<br />

Land nicht zuletzt angesichts des demografischen Wandels immer schwieriger wird. Die<br />

Frage nach der Lebensqualität in Ballungsräumen hat auch deshalb eine zunehmende<br />

Relevanz.<br />

289. Lebensqualität bedeutet mehr als ein angenehmes Leben zu haben. Lebensqualität<br />

kann als individuelle Wohlfahrt verstanden werden und umfasst sowohl objektive<br />

Lebensbedingungen als auch das subjektive Wohlbefinden <strong>von</strong> Individuen und Gruppen<br />

(GLATZER und ZAPF 1984). Zu den objektiven Lebensbedingungen zählen zum Beispiel<br />

das Einkommen, die Gesundheit, das Wohnumfeld und die Wohnsituation, der Grad der<br />

sozialen Integration (Familie und Freundschaften) und die vorhandenen Möglichkeiten,<br />

Bildungs-, Freizeit- und kulturelle Angebote wahrnehmen zu können. Entscheidend für die<br />

Lebensqualität ist aber auch, wie die Menschen ihre Lebenssituation bewerten, also das<br />

subjektive Wohlbefinden. Von fundamentaler Bedeutung ist darüber hinaus die Qualität der<br />

Gesellschaft, in der die Menschen leben. Hierzu zählen Aspekte wie Freiheit, Sicherheit und<br />

Gerechtigkeit (BULMAHN 2000).<br />

Für eine dauerhafte Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität müssen auch<br />

ökologische Aspekte berücksichtigt werden (NOLL 2010). Denn die Lebensqualität eines<br />

Menschen wird nicht nur <strong>von</strong> seinen eigenen Ressourcen und <strong>von</strong> seinem unmittelbaren<br />

Umfeld bestimmt, sie ist auch direkt <strong>von</strong> der lokalen Umgebung und dem globalen<br />

Ökosystem abhängig (EEA 2009). Auch soziale und kulturelle Aktivitäten wie Freizeit und<br />

Erholung erfordern eine gesunde Umwelt.<br />

Eine Grundbedingung zur Befriedigung eigener Bedürfnisse ist es, mobil sein zu können.<br />

Mobilität ermöglicht den Menschen die Teilhabe am sozialen und wirtschaftlichen Leben.<br />

Dabei meint Mobilität nicht nur die tatsächliche Ortsveränderung – den Verkehr –, sondern<br />

bezieht sich auch auf die Möglichkeiten, durch Ortsveränderung <strong>von</strong> Personen, eines Gutes<br />

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