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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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192<br />

Schüsselgrößen dafür sorgen, dass die Verbraucher – aufgrund des optischen Eindrucks –<br />

keine unnötig großen Mengen wählen (WANSINK et al. 2009, S. 166 f.). Das vermindert<br />

Ressourcenverschwendung und Abfälle, aber auch die Gefahr, dass der Gast mehr isst als<br />

nötig wäre, um seinen Hunger zu stillen; dies ist somit auch aus gesundheitlichen Gründen<br />

positiv zu bewerten.<br />

3.6.3 Regulierung <strong>von</strong> Lebensmittelwerbung und<br />

-kennzeichnung<br />

Werbung<br />

217. Die Regulierung der Werbung für bestimmte Produkte kann ein weiteres Element<br />

einer Politik für umweltfreundlichen Lebensmittelkonsum darstellen (vgl. Tz. 194). Bereits seit<br />

Langem wird diskutiert, die Regeln für Lebensmittelwerbung, die sich an Kinder und<br />

Jugendliche richtet, zu verschärfen. Beschränkungen sind in anderen Ländern weit verbreitet<br />

(HAWKES 2004). Einzelne Länder wie Schweden und Norwegen verbieten an Kinder<br />

gerichtete TV-Werbung vollständig, was der Europäische Gerichtshof grundsätzlich für<br />

zulässig erklärt hat (EuGH, Urteil v. 9. Juli 1997, verb. Rs. 34, 35, 36/95, de Agostini/TV-<br />

Shop). Soweit es sich um rechtlich verbindliche Werbeverbote handelt, sollten sie aber – wo<br />

möglich – auf europäischer Ebene erlassen werden, um Eingriffe in europarechtlich<br />

gewährte Grundfreiheiten zu vermeiden. In der EU existieren eine ganze Reihe <strong>von</strong><br />

werberegulierenden Bestimmungen, wie zum Beispiel die Tabakwerbe-Richtlinie 2003/33/EG<br />

(statt vieler WANDTKE 2011, Rn. 23, 117, 162 m. w. N.).<br />

Auch die Bundesregierung hat sich im nationalen Aktionsplan für gesunde Ernährung<br />

IN FORM 2008 das Ziel gesetzt, in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft einen Verzicht auf<br />

Werbung, die sich an Kinder unter zwölf Jahren richtet, zu erreichen (BMELV und BMG<br />

2008). Die Umsetzung dieses Ziels steht jedoch noch aus. Ein Verzicht auf Werbung, die<br />

sich an Kinder dieser Altersgruppe richtet, bietet die Chance, dass Appelle für nachhaltigen<br />

Konsum weniger stark durch Werbebotschaften konterkariert werden, die zum Konsum<br />

problematischer Produkte aufrufen. Da die Ausprägung <strong>von</strong> Ernährungs- und Lebensstil vor<br />

allem im Kinder- und Jugendalter abläuft (vgl. Tz. 193 f.), hätte die Beendigung einer solchen<br />

Beeinflussung auch Auswirkungen auf den Konsum im Erwachsenenalter, was die Wirkung<br />

der Maßnahme verstärken würde.<br />

Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

218. Zur obligatorischen Kennzeichnung der Lebensmittel gehört das<br />

Mindesthaltbarkeitsdatum. Dieses stellt häufig einen Grund dafür dar, dass viele<br />

Lebensmittel weggeworfen werden, bevor sie verdorben sind: Statt eigenverantwortlich zu<br />

überprüfen, ob die Produkte noch zum Verzehr geeignet sind, werden sie oftmals einfach<br />

nach Überschreiten des Datums weggeworfen. Hilfreich könnte hier eine bessere Aufklärung

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