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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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436<br />

8.1.1 Nutzung und Belastung der heimischen Meere<br />

447. Die europäischen Meere – insbesondere ihre küstennahen Gebiete – haben sich mit<br />

der zunehmenden Industrialisierung <strong>von</strong> unberührten Naturräumen zu maritimen<br />

Wirtschaftszonen entwickelt. Dabei übernehmen sie zahlreiche Funktionen, beispielsweise<br />

als Erholungsraum, Transportweg und Raum für die Energieproduktion sowie als Quelle für<br />

Nahrungsmittel, Arzneimittelwirkstoffe, fossile Brennstoffe und Baustoffe, aber auch als letzte<br />

Senke für Nährstoffe und vielerlei Schadstoffe. Einige Nutzungen der Meere, wie zum<br />

Beispiel die Schifffahrt, werden voraussichtlich in ihrer Intensität zunehmen. Die südliche<br />

Nordsee und die Verbindungen zwischen Nord- und Ostsee gehören bereits jetzt zu den am<br />

dichtesten befahrenen Schifffahrtsrouten der Welt (HELCOM 2006). Weitere wirtschaftliche<br />

Aktivitäten wie alternative Formen der Energiegewinnung – insbesondere Offshore-<br />

Windenergie – sind in der Entwicklung bzw. kurz vor der großflächigen Einführung (SRU<br />

2011b; Abb. 8-1).<br />

448. Der weiterhin steigende Nutzungsdruck ist verantwortlich für zum Teil erhebliche<br />

Belastungen der marinen Ökosysteme. Dies betrifft insbesondere die immer noch hohen<br />

Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft, die durch die Fischereiwirtschaft verursachten<br />

Schäden sowie multiple Belastungen durch die Seeschifffahrt. Letztere ist verantwortlich für<br />

Luftschadstoff- und Klimagasemissionen (Ruß, Stickstoffoxide (NOx), Schwefeldioxid (SO2)<br />

und Kohlendioxid (CO2)), Lärmemissionen, die betriebsbedingte Einleitung und die illegale<br />

Entsorgung <strong>von</strong> Ölrückständen, den Eintrag <strong>von</strong> Müll und Antifoulingmitteln und die<br />

Einschleppung gebietsfremder Arten primär über das Ballastwasser (OSPAR Commission<br />

2010b; STEELE et al. 2010; UBA 2010, S. 2; zur Regulierung anthropogener Lärmeinträge in<br />

die Meeresumwelt s. MARKUS 2010). Ein besonderes Augenmerk liegt auf der lokalen<br />

Bedrohung durch Tankerunfälle. Hinzu kommen weitere Eingriffe durch maritime Aktivitäten,<br />

beispielsweise die <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> Öl und Gas, der Abbau <strong>von</strong> Kies und Sand sowie die<br />

Sedimentverklappung. Auch wenn hinsichtlich der Schadstoffeinträge aus den Flüssen<br />

durchaus positive Entwicklungen zu verzeichnen sind, tragen weiterhin zahlreiche<br />

landbasierte Industrien auch über den atmosphärischen Eintrag zur Schadstoffbelastung der<br />

Meere bei. Gleichzeitig wächst die Bedeutung der diffusen Schadstoffeinträge beispielsweise<br />

durch die Verwendung <strong>von</strong> Arzneimitteln. Der Mülleintrag (insbesondere Plastikmüll) in die<br />

Meere durch sehr unterschiedliche Verursacher gehört zu den Problemen, die erst in<br />

jüngster Zeit Aufmerksamkeit erfahren haben (OSPAR Commission 2010b; SRU 2008;<br />

HELCOM 2010a; 2010b).

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