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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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unterliegt. Angesichts der relativ geringen Preissensitivität der Kraftstoffnachfrage (GRAHAM<br />

und GLAISTER 2002; HANLY et al. 2002; SMALL und VAN DENDER 2007) erwarten<br />

manche Studien (BLOM et al. 2007; Nordic Council of Ministers 2007) für den Fall eines<br />

offenen Handelssystems einen Zertifikatzukauf durch den Verkehrssektor, sodass die<br />

Emissionsminderungsvorgaben des Straßenverkehrs partiell <strong>von</strong> den gegenwärtigen EU<br />

ETS-Sektoren (Industrie und Kraftwerksbereich) erbracht würden. Ob und inwieweit sich die<br />

Integration des Straßenverkehrs in das EU ETS auf die Zertifikatpreise und die sektorale<br />

Allokation der THG-Vermeidungsanstrengungen auswirken würde, ist jedoch umstritten<br />

(FLACHSLAND et al. 2011).<br />

In längerfristiger Perspektive – Zeithorizont 2025 – erwächst aus dem zukünftig erwarteten<br />

und erforderlichen verstärkten Einsatz alternativer Energieträger (u. a. Strom, Wasserstoff)<br />

im Straßenverkehr ein weiteres Argument zugunsten der Integration des Transportsektors in<br />

den europäischen Emissionshandel. Diese Energieträger-Diversifizierung geht mit einer<br />

zunehmenden Verschmelzung des Elektrizitäts- und Verkehrssektors einher. Die Erfassung<br />

sämtlicher Energieträger im europäischen Emissionshandel könnte zur Schaffung eines<br />

konsistenten regulatorischen Rahmens beitragen, der gleiche Wettbewerbsbedingungen der<br />

verschiedenen Verkehrs- und Energieträger hinsichtlich der Anlastung ihrer Klimakosten<br />

gewährleistet.<br />

In einem geschlossenen Handelssystem für den Verkehrssektor (z. B. KLOOSTER und<br />

KAMPMAN 2006; DEUBER 2002), das heißt einem ohne Verknüpfung mit dem EU ETS, ist<br />

das angestrebte Emissionsziel vollständig durch intrasektorale Vermeidungsanstrengungen<br />

zu erreichen, wodurch unmittelbare Wechselwirkungen mit energieintensiven<br />

Industriebranchen vermieden werden. Die fehlende Möglichkeit des Zertifikatezukaufs aus<br />

anderen Sektoren gewährleistet die Herausbildung eines hinreichend starken Preissignals,<br />

um die zur Zielerreichung notwendigen Anpassungsreaktionen innerhalb des<br />

Straßenverkehrs anzureizen.<br />

Grundsätzlich stellt der Emissionshandel in längerfristiger Perspektive eine attraktive<br />

Regulierungsoption dar, da er eine präzise Mengensteuerung des Emissionspfades<br />

erleichtert, was auch im Kontext internationaler Klimaabkommen mit verpflichtenden<br />

absoluten Emissionsvorgaben <strong>von</strong> Nutzen sein kann. Angesichts des bestehenden<br />

Steuersystems für Kraftstoffe sowie der noch ungeklärten Fragen zur institutionellen<br />

Ausgestaltung eines Emissionshandelssystems für den Straßenverkehr sollte sich die<br />

Bundesregierung jedoch zunächst nachdrücklich für eine Reform der Energiebesteuerung<br />

nach Maßgabe der klimapolitischen Erfordernisse einsetzen.<br />

Grenzen der Wirksamkeit <strong>von</strong> Maßnahmen zur Emissionsbepreisung<br />

266. Maßnahmen zur finanziellen Belastung des THG-Ausstoßes entfalten zwar<br />

grundsätzlich auf allen unter Kapitel 4.3 diskutierten Handlungsfeldern eine gewisse<br />

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