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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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et al. 2011). Die Definition des MA und der TEEB-Studie (The Economics of Ecosystems and<br />

Biodiversity; TEEB 2010, S. 33) schließt in den Begriff „Ökosystemleistungen“ auch Güter<br />

wie Holz oder Nahrungsmittel mit ein, enthält also materielle, energetische und nichtmaterielle<br />

Aspekte. Die TEEB-Studie unterscheidet auch noch zwischen direkten (z. B.<br />

Konsum <strong>von</strong> Nahrung oder Genuss schöner Landschaften) und indirekten Beiträgen (z. B.<br />

Reinigung <strong>von</strong> Trinkwasser durch Bodenfiltration).<br />

45. Ziel all dieser Typologien ist es, die Abhängigkeit des Menschen <strong>von</strong> der Natur<br />

sichtbarer zu machen, und zu zeigen, welchen Wert die Leistungen der Natur für das<br />

menschliche Leben und Wirtschaften besitzen. Vor allem unterstützende Leistungen wie der<br />

Nährstoffzyklus und die Bodenbildung und viele regulierende Leistungen wie Bestäubung<br />

oder Schädlings- und Erosionsregulierung werden bislang <strong>von</strong> der Gesellschaft<br />

selbstverständlich und kostenfrei in Anspruch genommen und nicht angemessen geschützt<br />

(Tab. 1-1).<br />

Tabelle 1-1<br />

Unterstützende Leistungen<br />

(Supporting services)<br />

Bereitstellende Leistungen<br />

(Provisioning services)<br />

Regulierende Leistungen<br />

(Regulating services)<br />

Kulturelle Leistungen<br />

(Cultural services)<br />

Quelle: BECK et al. 2006, verändert<br />

Kategorien <strong>von</strong> Ökosystemleistungen<br />

z. B. Primärproduktion durch Photosynthese,<br />

Bodenbildung und Nährstoffkreisläufe<br />

z. B. das Bereitstellen <strong>von</strong> Nahrung, Wasser, Holz und<br />

Brennstoffen sowie pharmazeutischen Produkten<br />

z. B. das Reinigen <strong>von</strong> Luft und Wasser sowie die<br />

Regulierung des Klimas, Schutz vor Naturkatastrophen<br />

und Krankheiten<br />

z. B. Inspiration, Bildung, ästhetische Werte sowie<br />

Erholung und Entspannung<br />

46. Problematisch ist jedoch eine isolierte Betrachtung einzelner Ökosystemleistungen<br />

unabhängig <strong>von</strong> deren Einbindung in den ökologischen Kontext. So werden teilweise<br />

Maßnahmen dadurch begründet, dass sie bestimmte Ökosystemleistungen fördern oder<br />

bereitstellen, obwohl sie zum Verlust <strong>von</strong> Biodiversität führen. Eine unreflektierte Nutzung<br />

des Begriffs der Ökosystemleistungen kann somit gerade dem Natur- und Umweltschutz<br />

entgegenstehen. Nur wenn der Schutz <strong>von</strong> Ökosystemleistungen Teil des Natur- und<br />

Umweltschutzes ist, werden beide Teilziele erreicht. Aus diesem Grund wird im Rahmen des<br />

Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity – CBD)<br />

auch immer vom Schutz <strong>von</strong> Biodiversität und Ökosystemleistungen gesprochen (z. B. im<br />

Strategischen Plan 2011–2020, SCBD 2010a). Auch die neue EU-Biodiversitätsstrategie für<br />

das Jahr 2020 nennt beide Begriffe im Zusammenhang (Europäische Kommission 2011c).<br />

47. Zu berücksichtigen ist darüber hinaus, dass die ökonomische Bewertung <strong>von</strong><br />

Ökosystemleistungen vor allem dann an ihre Grenzen stößt, wenn Ökosysteme sehr<br />

komplex sind, wenn Unsicherheiten über Wirkungszusammenhänge bestehen und wenn

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