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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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Verwertung erreicht (UBA 2011). Ein Pfand auf Mobiltelefone oder Computer könnte sehr<br />

ähnlich aussehen: Beim Kauf eines Mobiltelefons wird ein Pfand erhoben, der bei Rückgabe<br />

des Geräts erstattet wird. Verantwortlich für die Abwicklung des Pfandsystems sind<br />

Mobilfunkanbieter, Computerfachgeschäfte bzw. Elektrogeschäfte. Statt Zahlung des<br />

Pfandes beim Neukauf kann auch ein altes Mobiltelefon abgegeben werden.<br />

Alternativ könnten Verbraucher auch mit positiven Anreizen zu einer längeren Nutzung ihrer<br />

Elektrogüter bewegt werden. Verschiedene Mobilfunkunternehmen bieten ihren Kunden<br />

schon heute günstigere Verträge an, wenn sie auf ein neues Mobiltelefon verzichten und<br />

stattdessen nur die SIM-Karte erwerben. Verschiedene Privatunternehmen, die sich<br />

hauptsächlich über den Wiederverkauf finanzieren, bieten über Online-Portale den Ankauf<br />

gebrauchter Mobiltelefone an. In den USA werden derzeit erste Rücknahmeautomaten für<br />

Mobiltelefone aufgebaut, an denen der Kunde Wertgutscheine erhält. Voraussetzung für<br />

hohe Sammelraten sind leicht zugängliche Sammelsysteme mit vielen Rücknahmestellen<br />

(BEIGL et al. 2010). Daher wäre eine enge Zusammenarbeit mit den Verkaufsstellen<br />

sinnvoll.<br />

Aufgrund der begrenzten Wirkung bestehender Rücknahmeaktionen erscheint die<br />

Einführung eines Pfandsystems auf Mobiltelefone und Computer als die am besten<br />

geeignete Lösung und ist zu befürworten.<br />

2.4.4 Internationale Ansätze<br />

Zertifizierungssysteme<br />

150. Zertifizierungssysteme können helfen, Umweltstandards beim weltweiten<br />

Rohstoffabbau zu setzen. Die Zertifizierung bescheinigt dem Rohstoffproduzenten, dass<br />

definierte Anforderungen innerhalb der Wertschöpfungskette eingehalten werden. Bislang<br />

haben sich Zertifizierungen insbesondere dort erfolgreich etabliert, wo ökologische und<br />

soziale Belastungen bei der Gewinnung <strong>von</strong> Rohstoffen in der Öffentlichkeit diskutiert<br />

werden (z. B. Kinderarbeit in Steinbrüchen, Holzproduktion). Dabei handelt es sich immer um<br />

freiwillige Systeme, die entweder vom Staat oder <strong>von</strong> nicht-staatlichen Akteuren initiiert<br />

werden. Wenn die EU oder einzelne Mitgliedstaaten Zertifizierungssysteme entwickeln (z. B.<br />

EU-Biosiegel), besteht darüber hinaus die Möglichkeit, den Erhalt <strong>von</strong> Fördergeldern an die<br />

Zertifizierung zu knüpfen (so z. B. durch die Erneuerbare-Energien-Richtlinie 2009/28/EG).<br />

Beispiele für erfolgreiche nicht-staatliche Zertifizierungssysteme sind der Forest Stewardship<br />

Council (FSC) für Holz aus nachhaltiger Nutzung (s. Tz. 366) und der Marine Stewardship<br />

Council (MSC) für Fisch aus nachhaltiger Fischerei. Auch Kodizes, wie sie beispielsweise für<br />

Kaffee existieren (4C Association 2011), können die Umweltauswirkungen deutlich<br />

verringern.

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