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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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integrierende Indikatoren wie der Teilindikator Ökologie der DLG oder der DLG-<br />

Nachhaltigkeitsstandard für Marktfruchtbaubetriebe werden <strong>von</strong> den Produzenten aufgrund<br />

der hohen Kosten bislang nicht angenommen.<br />

222. Aus Sicht des SRU ausgesprochen sinnvoll, trotz der bereits bestehenden Vielfalt an<br />

Labels, wäre die Einführung eines „Naturschutz-Siegels“. Es sollte Produkte kennzeichnen,<br />

die auf Flächen mit Agrarumweltmaßnahmen oder Vertragsnaturschutz erwirtschaftet<br />

wurden. Dies würde Fleisch und Milchprodukte aus extensiver Viehhaltung bzw. Tiere (und<br />

Tierprodukte), die überwiegend mit dem Aufwuchs extensiv bewirtschafteter Flächen<br />

gefüttert wurden, betreffen. Durch dieses Naturschutz-Siegel würde das öffentliche Gut<br />

„Natur- und Umweltschutz“ sichtbar und nachgefragt, und Landwirte, die sich bewusst dafür<br />

einsetzen, würden zusätzlich honoriert (SRU 2009). Naturschutzgerecht bewirtschaftete<br />

Flächen sind jedoch oft sehr klein, sodass deren Erträge in der Regel nicht gesondert<br />

vermarktet werden können. Nötig wären somit Kriterien, die es ermöglichen, die<br />

Kennzeichnung auf solche Produkte zu beschränken, die jedenfalls überwiegend auf<br />

naturschutzgerecht bewirtschafteten Flächen produziert wurden. Dabei muss jedoch darauf<br />

geachtet werden, dass nur solche Flächen angerechnet werden, die einen besonderen Wert<br />

für den Naturschutz besitzen. Zur Bestimmung dieser kann auf die Qualitätskriterien<br />

zurückgegriffen werden, die zur Identifikation <strong>von</strong> sogenannten High-Nature-Value-Flächen<br />

(HNV-Flächen) – also für den Naturschutz besonders wertvolle Flächen – entwickelt wurden<br />

(Flächentypen, Landschaftselemente und regional differenzierte Kenntaxalisten). Für<br />

Deutschland wurde ein HNV-Flächenanteil <strong>von</strong> 13 % an der Landwirtschaftsfläche für das<br />

Jahr 2009 ermittelt (PAN 2011).<br />

Informations- und Kommunikationskampagnen<br />

223. Adressat <strong>von</strong> Informations- und Kommunikationskampagnen der Politik können die<br />

Konsumenten, Umweltverbände, der Lebensmitteleinzelhandel sowie die Gastronomie sein.<br />

An die Verbraucher wendet sich beispielsweise die Kampagne des BMELV „Jedes Mahl<br />

wertvoll: Unsere Lebensmittel“, in deren Rahmen Tipps zur Vermeidung <strong>von</strong><br />

Haushaltsabfällen verbreitet werden (zu Möglichkeiten, Lebensmittelverluste zu vermeiden:<br />

Tab. 3-6, vgl. BMLEV 2011b). Die mit solchen Kampagnen angestrebte Erhöhung der<br />

Wertschätzung <strong>von</strong> Lebensmitteln kann nicht nur Lebensmittelverluste reduzieren, sondern<br />

auch die Bereitschaft erhöhen, für qualitativ hochwertige und ökologisch vorteilhaftere<br />

Produkte einen höheren Preis zu zahlen.<br />

224. Ein anderer Weg, die Konsumgewohnheiten zu ändern, führt über die Gastronomie.<br />

Als Beispiel sei hier die Kampagne „Natur auf dem Teller“ genannt, welche 2000 in NRW<br />

gestartet wurde und zum Ziel hatte, Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung und<br />

Gastronomie den Einstieg in die dauerhafte Verwendung ökologisch erzeugter Lebensmittel<br />

zu ermöglichen. Bis jetzt nahmen daran rund 160 Betriebe aus NRW teil. Die Kampagne<br />

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