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rmweltgutachten 2012 - Zukunftsweisende Förderung von ...

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485. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass angesichts des ambitionierten Zeitplans<br />

bereits die ersten Umsetzungsschritte der MSRL für die Mitgliedstaaten eine große<br />

Herausforderung darstellen. Auch ist mit einem erheblichen Koordinierungsaufwand<br />

zwischen den beteiligten Behörden zu rechnen. Positiv an den bereits vorliegenden<br />

Berichtsentwürfen für die deutschen Meeresgebiete ist insbesondere, dass durchaus<br />

ambitionierte operative Ziele aufgegriffen wurden. Aus Sicht des SRU ist es dringend<br />

erforderlich, dass dieses hohe Zielniveau auch in den endgültigen Versionen der Berichte<br />

beibehalten wird.<br />

8.3.3 Kooperation auf europäischer Ebene und Umsetzung<br />

eines regionalen Ansatzes<br />

486. Nach der MSRL sind die Mitgliedstaaten einer Meeresregion bzw. -unterregion<br />

aufgefordert, ihre Meeresschutzstrategien in Kooperation miteinander zu entwickeln. Dieser<br />

Schritt ist wichtig, um in einer Meeresregion einheitliche bzw. aufeinander abgestimmte<br />

Meeresschutzstrategien in Bezug auf Bewertung, Monitoring, Zielsetzung und Maßnahmen<br />

zu gewährleisten.<br />

Für die Umsetzung der MSRL wurde auf EU-Ebene eine Umsetzungsplattform (Common<br />

Implementation Strategy – CIS) eingerichtet, die <strong>von</strong> den Direktoren für Meeresfragen<br />

geleitet wird (Europäische Kommission 2011b). In Zusammenarbeit mit der Generaldirektion<br />

Umwelt und der Generaldirektion Maritime Angelegenheiten der Europäischen Kommission<br />

koordinieren sie die in den Mitgliedstaaten vorzunehmenden Maßnahmen zur Umsetzung<br />

der MSRL. Dafür wurden unter anderem eine Meeresstrategie-Koordinierungsgruppe und<br />

drei Arbeitsgruppen – zum guten Umweltzustand, zum Austausch <strong>von</strong> Daten, Informationen<br />

und Kenntnissen sowie zur ökonomischen und sozialen Bewertung – geschaffen<br />

(Europäische Kommission 2011a).<br />

487. Die Erarbeitung einer nationalen Strategie zum Meeresschutz erfolgt in den EU-<br />

Staaten in unterschiedlichem Tempo. So forderte die Europäische Kommission Estland,<br />

Griechenland, Finnland und Malta im Januar 2011 sowie Frankreich und Irland im April 2011<br />

auf, den EU-Vorschriften zur Erarbeitung einer Strategie zum Schutz ihrer Meere<br />

nachzukommen. Diese Länder hatten es bis dahin versäumt, die Kommission über die<br />

rechtliche Umsetzung der MSRL zu informieren, die bis 15. Juli 2010 abgeschlossen sein<br />

sollte („Umwelt: Mahnschreiben an Estland, Griechenland, Finnland und Malta wegen<br />

Mängeln beim Schutz der Meeresumwelt“, Pressemitteilung der Europäischen Kommission<br />

vom 27. Januar 2011).<br />

488. Ein weiteres Problem stellen, wie bereits dargelegt, die vagen Vorgaben der MSRL<br />

dar. Diese lassen zum Beispiel einen relativ breiten Interpretationsspielraum bezüglich des<br />

guten Umweltzustands zu, weshalb sich bereits abzeichnet, dass es auf europäischer Ebene<br />

zu Unterschieden bei den Definitionen kommen wird. Während einige Mitgliedstaaten sehr<br />

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